Gegen das Vergessen ankämpfen
Am Sonntag haben Menschen an vielen Orten an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft erinnert. Auch ein Mann aus Nordrhein-Westfalen kämpft mit seiner Arbeit gegen das Vergessen.

Wesel/Berlin (dpa) - Patrick Leidig kämpft dafür, dass diese Menschen nicht vergessen werden: Menschen, die als Soldaten in einem der beiden Weltkriege gestorben sind.
In Deutschland werden manchmal noch Überreste von getöteten Soldaten gefunden, bei Bauarbeiten zum Beispiel. Dann kommt Herr Leidig und birgt die Knochen oder Kleidungsreste der Toten. Anschließend kümmert er sich darum, dass diese würdevoll beerdigt werden.
Herausfinden, wer die Toten sind
"Der jüngste Soldat, den ich ausgegraben habe, ist mit 15 gestorben. Er hatte sein ganzes Leben noch vor sich. Und wofür ist er gestorben? Für nichts", sagt Patrick Leidig. Er arbeitet für einen Verein, der sich um Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft kümmert.
Herrn Leidig ist es besonders wichtig herauszufinden, wer die Toten sind. Bei einem Soldaten fand er Reste einer Uniform und ein Essbesteck. Doch das half nicht weiter. Der Mann blieb unbekannt. In solchen Fällen bekommt das Grab ein Kreuz mit der Aufschrift "Unbekannter Soldat".
An die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnern
Manche Friedhöfe in Deutschland haben besondere Bereiche, wo im Krieg gestorbene Soldaten begraben sind. In jeder Stadt und in fast jedem Ort finden sich bei uns außerdem Gedenkstätten, die an die beiden Weltkriege erinnern.
Am Sonntag wurden an vielen solcher Orte Kränze oder Blumen niedergelegt. Denn Sonntag war Volkstrauertag. An diesem Tag geht es darum, sich an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern. Es wurde auch besonders der Menschen gedacht, die von den Nationalsozialisten getötet wurden.
Bei einer Gedenkstunde im Bundestag in Berlin war der italienische Staatspräsident zu Gast. Er sagte, es sei wichtig, in Europa weiter für ein friedliches Zusammenleben zu kämpfen und Kriege zu verhindern.
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