Gefahren durch hungrige Nager
Nutrias breiten sich in Deutschland weiter aus. Fachleute sehen darin Gefahren für Hochwasser und andere Tiere. Ein Fütter-Verbot könnte helfen, meinen sie.

Berlin (dpa) - Ein Tier streckt seinen Kopf aus dem Wasser. Es sieht aus wie ein Biber. Dann aber fallen seine leuchtend orangenen Zähne auf. Es ist ein Nutria!
Die Nager kamen vor 100 Jahren aus Südamerika zu uns nach Deutschland. Sie wurden wegen ihres Fleisches und Fells auf Farmen gezüchtet. Einigen gelang es aber zu entwischen. Die Nutrias besiedelten Seen und Flüsse. Seitdem breiten sie sich immer weiter aus, warnen Fachleute. Denn das hat Nachteile.
Nutrias gefährden zum Beispiel den Hochwasserschutz. "Nutrias sind in der Lage, Deiche sehr instabil zu machen", sagt ein Fachmann. Diese zu reparieren, sei teuer.
Bloß nicht füttern!
Außerdem fressen Nutrias liebend gern Pflanzen wie Röhricht. "Sie sorgen dafür, dass komplette Flussläufe schilffrei werden", erklärt ein weiterer Experte. Das hat schlimme Folgen für Insekten, Amphibien, Fische und Vögel, die im Schilf leben.
Damit sich Nutrias nicht weiter ausbreiten, fordern Fachleute unter anderem ein Fütter-Verbot.
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