Hintergrund - Vergiftete Lebensmittel als Druckmittel

28.09.2017 UPDATE: 28.09.2017 15:47 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Vergiftete Lebensmittel als Druckmittel 

Einige Fälle der vergangenen Jahre:

Juli 2017: Das Landgericht Bonn verurteilt einen Rentner zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Der 74-Jährige hatte Haribo mit der Vergiftung von Gummibärchen gedroht. Außerdem erpresste er die Unternehmen Lidl und Kaufland. Er forderte eine Million Euro in der Internet-Währung Bitcoin.

Zudem begann in Dortmund der Prozess gegen zwei 45 und 46 Jahre alten Männer. Sie sollen mit Gift versetzte Gläser mit Brotaufstrich in mehreren Lidl-Filialen deponiert haben. Sie forderten fünf Millionen Euro in Bitcoins vom Unternehmen.

März 2017: Ein 38-Jähriger wird vom Landgericht Kiel wegen versuchter räuberischer Erpressung zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt. Er hatte auf Schulhöfen mit Insektiziden vergiftete Marzipanherzen ausgelegt. Damit wollte er von der Handelskette Coop drei Millionen Euro erpressen, zahlbar in der digitalen Währung Bitcoins.

Oktober 2015: Ein 38-jähriger Mann wird vom Landgericht Köln wegen versuchter Erpressung der Supermarktkette Rewe zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Er hatte 15 Millionen Euro gefordert und dem Konzern gedroht, Lebensmittel zu vergiften.

Mai 2013: Ein 61-Jähriger wird wegen versuchter Erpressung des Lebensmitteldiscounters Aldi-Süd vom Landgericht Duisburg zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er hatte per E-Mail 15 Millionen Euro gefordert und mit vergifteten Lebensmitteln gedroht.

Juli 2010: Das Landgericht Aachen verurteilt einen Erpresser des Marmeladen-Produzenten Zentis zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft. Er hatte damit gedroht, vergiftete Marmelade in den Handel zu bringen, und 500.000 Euro verlangt.

Januar 2010: Wegen versuchter Erpressung des Süßigkeitenherstellers Ferrero wird ein Kneipenwirt aus dem Sauerland zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Der Mann hatte 2008 ein Päckchen mit vergifteten Pralinen und Nougatcreme an die Firma geschickt. Er verlangte 950.000 Euro.