Hintergrund - Straßenbahnlinie 8 Heidelberg-Wiesloch

09.06.2022 UPDATE: 09.06.2022 06:00 Uhr 47 Sekunden

> Die Straßenbahnlinie 8 zwischen Heidelberg und Wiesloch wurde am 24. Juli 1901 eröffnet. Nur vier Jahre später wechselte der Eigentümer: Statt der Deutschen Eisenbahngesellschaft AG in Frankfurt übernahm die Stadt Heidelberg die Bahn und verpachtete sie an die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB). Der Kaufpreis betrug damals 1,9 Millionen Mark. Bereits in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg bestanden Pläne, die Straßenbahnverbindung Wiesloch-Heidelberg zusammen mit der 1902 eröffneten Straßenbahn der Stadt Walldorf, die zwischen der Drehscheibe und dem Bahnhof Wiesloch-Walldorf verkehrte, zu einer Ringverbindung Heidelberg-Leimen-Wiesloch-Walldorf-Sandhausen-Kirchheim-Heidelberg auszubauen. Doch das badische Bezirksamt verhinderte diese Pläne 1930 wegen der Nebenbahn. Diese könne weitere Einnahmeausfälle nicht verkraften, wenn es zu einer Konkurrenz auf der Strecke Bahnhof Wiesloch-Walldorf und Wiesloch-Stadt komme. Ursprünglich verkehrten die Bahnen zwischen dem alten Heidelberger Hauptbahnhof, der sich unweit des heutigen Adenauerplatzes befand, und der Wieslocher Ringstraße. 1931 wurde die Endhaltestelle 75 Meter nach Norden an den Schillerpark verlegt. Mit dem Ausbau der B 3 zwischen Heidelberg und Leimen war auf der Strecke sogar ein 20-Minuten-Takt möglich. Nach 72 Jahren endete die Ära der Straßenbahn am 16. Juni 1973, als die HSB den Betrieb auf Busse umstellte. Anfang der 2000er kam dann wieder ein Straßenbahn-Ringschluss in die Diskussion. Nach einer negativen Kosten-Nutzen-Untersuchung wurden der Trassenführung damals keine Chancen eingeräumt. tt