Hintergrund - Mathaisemarkt

02.03.2020 UPDATE: 02.03.2020 06:00 Uhr 47 Sekunden

Frederick Mersi zum Umgang mit dem neuartigen Corona-Virus

Die Stadtverwaltung hat mit ihrer Mitteilung am Montag ein klares Zeichen für den Mathaisemarkt gesetzt. Nach den heftigen und teilweise leider völlig überzogenen Reaktionen auf die Festzug-Verlegung wegen einer Sturmwarnung im vergangenen Jahr wollen sich Bürgermeister Hansjörg Höfer und seine Mitarbeiter offenbar nicht ein weiteres Mal dem Vorwurf aussetzen, sie hätten zu viel Vorsicht walten lassen. Klar ist damit: Bleibt die Entscheidung der Stadt überlassen, findet der 441. Mathaisemarkt statt – Corona-Virus hin oder her.

Doch genau das könnte sich bis zum Freitagmorgen täglich ändern. Falls das Landesgesundheitsamt neue Empfehlungen für Großveranstaltungen herausgibt und die Behörden darauf drängen, kann sich die Stadt einer Absage kaum verwehren. Die Zeit bis zur Krönung könnte für die Beteiligten und Organisatoren also zu einem Nervenkrieg werden – auch weil mit einer Absage enorme finanzielle Verluste, unter anderem für Schausteller und Straußwirte, verbunden wären.

Dabei ist die Haltung der Stadtverwaltung grundsätzlich richtig: nicht verrückt machen lassen, Hygiene-Hinweise beachten und weiterhin die letzten Vorbereitungen für das Fest treffen. Denn ein Verzicht auf den Mathaisemarkt wäre ein schwerer Schlag für die Schriesheimer Seele. Mit einer solchen Entscheidung will Höfer wohl kaum in die Stadtgeschichte eingehen.