Hintergrund Hockenheimring Formel 1

09.07.2019 UPDATE: 09.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

Rennen in Hockenheim im Jahr 2020 noch immer fraglich

Am Dienstag war am Rande der Vorstellung der neuen Geschäftsführung der Hockenheimring GmbH auch die Formel 1 in Hockenheim ein Thema. "Wir haben für nächstes Jahr bekanntlich keinen Vertrag", so der scheidende Geschäftsführer Georg Seiler. "Im nächsten Jahr kommen Hanoi und Zandvoort als neue Austragungsstätten hinzu. Fünf Strecken, darunter auch Hockenheim, sind im Gegenzug noch vakant. Gleichzeitig soll es aber bei 21 ausgetragenen Rennen bleiben, wie in diesem Jahr", erläuterte er.

Zwei dieser fünf müssen also für Hanoi und Zandvoort Platz machen. Es sei nicht undenkbar, dass man auf Hockenheim zukomme. "Das kann ich nicht ausschließen. Ich betone aber, wie auch vor zwei Jahren, dass wir keinen Vertrag für das Zwischenjahr akzeptieren werden, der Hockenheim finanziell belasten würde". Im Moment sehe es eher nach keinem Rennen im Jahr 2020 in der Rennstadt aus. Ein neues Vertragswerk ab 2021 müsse verhandelt werden. Auch Oberbürgermeister Dieter Gummer stellte noch einmal klar, "dass wir nicht bereit sind, öffentliche Gelder für die Formel 1 beizusteuern".

"Wirtschaftlich ginge es am Ring auch ohne die Formel 1 weiter", sagte Jorn Teske, einer der beiden neuen Geschäftsführer, der ab September die Geschäfte am Ring mit seinem Kollegen Jochen Nerpel leiten wird. "Kurzfristig würde uns der Verlust der Formel 1 finanziell nicht treffen. Ob der Verlust des Images als Formel 1-Standort oder der Bekanntheitsgrad der Stadt mittelfristig leiden würden, ist schwer abschätzbar. Die Bemühungen, Formel 1-Rennstrecke zu bleiben, gehen weiter", betonte Teske.

Es gebe auch beim Veranstalter ein großes Interesse, die Formel 1 weiter in Deutschland auszutragen. Aber auch wenn 2020 kein Formel 1-Rennen in Hockenheim stattfinden würde, wäre das nicht das Ende der Rennserie in Hockenheim", so Teske weiter. Bekanntlich hatte Hockenheim nur einen Vertrag für die ungeraden Jahre bis 2019. "Unsere DNA ist der Motorsport. Das wird auch so bleiben", versprach Teske. Aber die Mobilität sei im Wandel, und da müsse man vielleicht mit anderen Veranstaltungsformen reagieren.

Eine weitere Unbekannte ist der zukünftige neue Oberbürgermeister, der in knapp zwei Wochen gewählt wird, und dessen Einstellung zur Formel 1. Die Stadt ist mit 94 Prozent Mehrheitsgesellschafter am Ring.