Mit Abstand die Besten im Westen

Waldhof-Gegner SF Lotte

22.05.2016 UPDATE: 22.05.2016 06:00 Uhr 59 Sekunden

Mannheim. (enze) Blitzumfrage in Mannheim: Kennen Sie Lotte? "Nee", sagte einer. "Aber ein schöner Name ist das." Ein Zweiter scherzte: "Lotte? Lotte? Ich spiele Lotto." Ein anderer musste lange überlegen, antwortete dann: "Hatte nicht der alte Goethe was mit ’ner Lotte gehabt?" Endlich, im vierten Versuch, ein Mann, der Ahnung vom Kicken hat: "Sportfreunde Lotte - die waren doch mal im DFB-Pokal." Bingo! Im vergangenen August durften die Sportfreunde in ihrem nur knapp 7500 Zuschauer fassenden Stadion gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen antreten - und verloren 0:3.

Ansonsten siegen sie, schier ohne Unterlass. 25 "Dreier" bejubelten die Sportfreunde in der am Samstag beendeten Saison der Regionalliga West und erspielten durch das finale 1:0 gegen Alemannia Aachen 83 Meisterpunkte - satte 15 mehr als der Tabellenzweite, das "Fohlenteam" von Borussia Mönchengladbach. Und übertrafen somit ihren Rekord aus dem Jahre 2013, als sie erstmals die Besten im regionalen Westen waren - dann jedoch in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga äußerst knapp an den schwer reichen Dosenfußballern von RB Leipzig scheiterten.

Nun soll’s gegen den SV Waldhof klappen. "Eine machbare Aufgabe", sagt Lottes Trainer Ismail Atalan (36). Freilich: "Es wird ein 50:50-Duell. Wir müssen alles raushauen." Atalan, seit Januar 2015 bei den Sportfreunden tätig, hat den Kontrahenten aus Mannheim mehrmals beobachtet.

Seit sechs Jahren wird bei SF Lotte unter Profibedingungen gearbeitet. Im 4000-Einwohner-Dorf, unmittelbar an der Grenze zu Niedersachsen gelegen, stemmen sie den Kraftakt ohne Investor. "Wir haben einen sehr breiten Sponsorenpool", erzählt SFL-Pressesprecher Alfons Manikowski im Gespräch mit der RNZ. "Die Dritte Liga wäre für uns kein Problem." Geplant ist der schnelle Ausbau des Stadions, über 10 000 könnten dann Lotte sehen.