Finale wird nachgeholt - aber nicht live

Und es wird auch nicht in der SAP Arena stattfinden

15.05.2015 UPDATE: 15.05.2015 22:50 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Das Finale wird nachgeholt, aber nicht live und nicht in der SAP Arena

(alb/lsw) Nach dem Abbruch des Finales von "Germany’s next Topmodel" soll in zwei Wochen die Entscheidung nachgeholt werden. "Es wird eine Siegerin 2015 geben. Wir zeigen am 28. Mai um 20.15 Uhr das Finale", sagte ein ProSieben-Sprecher gestern. "Die Show wird definitiv nicht live sein." Und sie werde auch nicht in der SAP Arena stattfinden. Wegen des kurzen Planungsvorlaufes werde der Sender eine andere, neue Form wählen, als in Mannheim geplant.

In der zehnten Ausgabe der Castingshow sollte aus vier jungen Frauen zwischen 17 und 19 Jahren "Germany’s next Topmodel" ermittelt werden. Drei Kandidatinnen waren gegen 21.30 Uhr noch im Wettbewerb: Ajsa aus Tübingen, die Lübeckerin Anuthida und Vanessa aus Bergisch Gladbach. Die abgebrochene Sendung war das schwächste Finale der Show aller Zeiten. Zum Start am Donnerstagabend um 20.15 Uhr hatten nur 2,24 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

Es hat eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet die Sendung "Germany’s next Topmodel" auf solche Weise durcheinandergewirbelt wird. Wohl kaum ein anderes Format im deutschen Fernsehen ist derart durchgetaktet und exakt geplant wie Klums Laufstegspektakel. "GNTM" dürfte die einzige große Live-Show im deutschen Fernsehen sein, bei der die Zuschauer nicht den geringsten Einfluss auf die Auswahl des Casting-Gewinners haben.

Die Show ist durch eine Medienstudie massiv in die Kritik geraten. Die im April veröffentlichte Untersuchung des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen deutet auf einen Zusammenhang hin zwischen dem von "GNTM" vermittelten extrem schlanken Schönheitsideal und dem Auftreten von Essstörungen.

Von 241 mit einer Essstörung wie Magersucht oder Bulimie behandelten Menschen gab in der Studie fast ein Drittel an, dass die Sendung entscheidend für die eigene Krankheitsentwicklung war. Als Folge will die Medienanstalt Berlin Brandenburg "GNTM" prüfen.