Hintergrund Kronauer Baggersee

23.06.2019 UPDATE: 23.06.2019 06:00 Uhr 59 Sekunden

Der Kronauer Baggersee mit gegenwärtig über 30 Hektar soll nach den Plänen der Firma Heidelberg Sand und Kies, Tochter von HeidelbergCement, um insgesamt rund 14 Hektar in nordwestlicher Richtung erweitert werden. Wie das Unternehmen erläutert, will man damit "einen drohenden Betriebsstillstand vermeiden": Das genehmigte Restabbauvolumen ist nahezu erschöpft, die Menge "reicht maximal bis Mitte 2020". In Kronau werden der Mitteilung nach rund 250.000 Kubikmeter Sand und Kies jährlich abgebaut, mit der Erweiterung könnte das Unternehmen sich zirka drei Millionen Kubikmeter erschließen, was für die nächsten zwölf Jahre reichen dürfte. Teile des bestehenden Sees wiederum sollen verfüllt und renaturiert werden, Ersatzaufforstungen sind auf sieben Hektar geplant.

Die Firma Wirsol Windpark Lußhardt, Tochter der Wircon GmbH Waghäusel, plant laut dem Landratsamt Karlsruhe die Errichtung von zehn Windenergieanlagen im Lußhardtwald, mindestens 1,2 Kilometer südlich von St. Leon, in den von Waghäusel und Kronau ausgewiesenen Windenergie-Zonen. Die Anlagen sollen eine Nabenhöhe von 164 Metern und inklusive Rotor eine Gesamthöhe von fast 240 Metern erreichen. Ihre elektrische Nennleistung liegt bei jeweils 4,5 Megawatt, um dies anschaulich zu machen, erklärt Wirsol: "Der Windpark wird voraussichtlich bis zu 22.000 Haushalte versorgen können." Für die zehn Anlagen müssen laut Wirsol Windpark Lußhardt voraussichtlich 10,5 Hektar Wald abgeholzt werden. Dabei will man die Rodungsflächen "so gering wie möglich" halten, heißt es, sich an existierende Waldwege halten und hat "platzsparende Windenergieanlagen" gewählt. Zirka vier der 10,5 Hektar sollen zeitnah renaturiert werden, die übrigen zirka 6,5 Hektar dauerhaft gerodeten Walds sollen "eins zu eins im selben Naturraum wieder aufgeforstet" werden, darüber hinaus sind weitere Ausgleichsmaßnahmen geplant.