Hintergrund Hirschhorn Museum

14.04.2022 UPDATE: 15.04.2022 06:00 Uhr 40 Sekunden

(emb) Erben kann Arbeit machen, sehr viel Arbeit. Was immer im Laufe der Jahre seit der Gründung des Museumsvereins 1985 als möglicherweise historisch bedeutsam erachtet wurde, aber nicht sofort bewertet werden konnte, kam in eine Kiste im Magazin. Etliche wurden gefüllt. Als der Verein vor zwei Jahren die beantragte Förderung zur Digitalisierung der Bestände bekam, bekam er vier Kofferraum-Ladungen mit prall gefüllten Taschen und Kästen, 50 Ordner, an die 5000 Dias, alles unsortiert und durcheinander.

Für die Archivare sahen die Wunderkisten aus "wie Kruscht", aber sie hatten es in sich. Nach zwei Jahren ehrenamtlicher Sichtungsarbeit mit Recherche und Hilfe von fachkundigen Experten (unter anderem Historiker, Münz-Fachleute, Übersetzer) hat "jedes Ding einen Namen, eine Geschichte und einen Wert. Und seinen Platz", sagt Aloisia Sauer.

Das Unternehmen war auch so etwas wie Schatzsuche, durchaus erfolgreich wie der Waldordnungs-Erlass des Ritters Hans, der damit offenbar schon hundert Jahre vor dem französischen Sonnenkönig die obrigkeitliche Verantwortung für nachhaltiges Handeln erkannte. Auch wenn dieser Begriff erst gut zweihundert Jahre später eingeführt wurde, ist die Idee dahinter heute so aktuell wie damals.