Hintergrund Fahrenbach Interview
Die indiskreten 13
1 Erinnern Sie sich noch an ihren ersten Tag als Bürgermeister?
Auch wenn der Tag nun bald 20 Jahre zurückliegt, kann ich mich noch sehr gut daran erinnern. Als damals sehr junger Bürgermeister wurde ich im Rathaus, Kindergarten und Bauhof sehr gut und freundschaftlich aufgenommen. Natürlich auch, weil man sich schon viele Jahre kannte.
2 Welchen Job außer Bürgermeister könnten Sie sich noch vorstellen?
Schon nach dem Abitur 1992 am NKG und dem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl reifte in mir der Gedanke, der Wunsch und das Ziel Bürgermeister zu werden. Aus heutiger Sicht bereue ich nichts und kann ich mir eigentlich nichts Anderes vorstellen ...
3 Wenn Sie ihre Gemeinde mit drei Schlagworten beschreiben müssten, welche wären das?
Lebens- und Liebenswert, hervorragende Infrastruktur.
4 Und sich selbst mit drei Eigenschaften…
Herzlich, offen, bürgernah.
5 Bleiben wir bei drei: Ihre drei Lieblingssongs?
Ich bin da nicht auf drei Songs festgelegt. Gute Musik gibt es in nahezu allen Genres. Wenn es aber unbedingt drei sein sollen: Ruf Teddybär 1-4 (Jonny Hill), Fast alles von den Bands: AC/DC, Die Toten Hosen.
6 Worüber können Sie lachen?
Situationskomik, Heinz-Erhard Filme und auch gerne mal über mich selbst.
7 Und was finden sie zum Weinen/was macht sie traurig?
Leider nimmt die gesellschaftliche Geschlossenheit immer mehr ab und Eigeninteressen stehen vor dem großen Ganzen. Dies war aus meiner Wahrnehmung nicht immer so. Dahin sollten wir gemeinsam zurückkehren.
8 Wovor haben Sie Angst?
Die Spaltung der Gesellschaft, Extremismus (in alle Richtungen).
9 Ihre größte Leidenschaft?
Meine Familie, demnächst sicher auch als Opa..., Saunieren mit meiner Frau und unserem Hund.
10 Und ihre größte Schwäche?
Mir fällt es oft schwer, "Nein" zu sagen – was in meinem Amt nicht immer gut ist. Ich nehme mir vieles vielleicht zu sehr zu Herzen, da wäre manchmal ein "Drüber stehen" besser. Und zu meinen Schwächen zähle ich meinen Gerechtigkeitssinn und meinen Perfektionismus. Und mein großes, meist allzu gutes Herz.
11 Mit welcher Person der Zeitgeschichte würden Sie gern mal einen Kaffee/ein Bier trinken?
Oje, da gibt es viele... Ich bin schon seit der Jugend politisch interessiert, demnach fallen mir hier die großen deutschen Politiker der 1970er- und 1980er-Jahre – quer durch alle Parteien– ein. Mit der Zeitmaschine würde ich dann aber auch gern zu Martin Luther und/oder Mitgliedern der großen Königshäuser vom 17.-20. Jahrhundert – Kaiserin Elisabeth II von Österreich (Sissi)– reisen.
12 Was bedeutet für Sie Glück?
Glück bedeutet für mich in erster Linie Gesundheit für mich und meine Familie.
13 Gibt es so was wie ein Lebensmotto für Sie?
Nicht direkt Lebensmotto, aber Motto für mein Amt – nach Theodor Heuss: "Viel wichtiger als der Staat ist die Gemeinde, viel wichtiger als die Gemeinde ist der Mensch!" Ein weiteres Motto gilt für mich beruflich und privat: Es gibt keine Probleme – nur Herausforderungen. Und grundsätzlich halte ich es mit Franz von Assisi, der voller Zuversicht sagte: "Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche."