Die Spannungen

24.02.2022 UPDATE: 24.02.2022 06:00 Uhr 44 Sekunden

> Die Überraschung über Simon Michlers Entscheidung, nicht mehr bei der Bürgermeisterwahl der Doppelgemeinde 2023 zu kandidieren, ist bei den Fraktionen nicht ganz so groß, wie man annehmen könnte. Seit Monaten kam an verschiedenen Stellen wiederholt Kritik auf, die Lage kochte hoch bis zur Entscheidung am Donnerstagmorgen. Noch davor bat die RNZ die Fraktionsvorsitzenden, ihre Kritik zu bündeln. Dies ist der Versuch, zu erklären, warum die aktuelle Situation entstand.

 Einige Kritikpunkte nennen mehrere Fraktionen. Sie werfen Michler mangelndes Engagement, mangelnde Anwesenheit etwa in Arbeitsgruppen oder bei Treffen mit Vereinen sowie dass gemeinsam getroffene Übereinkünfte nicht umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung bewerten die Fraktionen positiv, nehmen Michler dabei aber mehrheitlich aus. Edgar Wunder (Linke) spricht in seiner Stellungnahme zu Michlers Entscheidung nicht noch einmal zu kandidieren, von einer "toxischen Mischung von Symptomen": "oft schlechte Vorbereitung auf Gemeinderatssitzungen; ungeschickte Moderation der Sitzungen; kaum mehr eigene Initiativen über das Routine-Dienstgeschäft hinaus; Dauer-Hängepartien bei zahlreichen Projekten; Hilflosigkeit beim Umgang mit diversen Blockaden; endlose Verzögerungen oder Nichtumsetzung von schon Beschlossenem; ständige Kontroversen um Personalentscheidungen im Rathaus; Verwerfungen mit immer mehr betroffenen Personen; keine klar erkennbare Perspektive." Diese Liste deckt sich überwiegend mit der Kritik der Fraktionsvorsitzenden. krs