Tanner: "Wir haben einige Suptertalente!"
Manager Ernst Tanner sieht beim TSG-Nachwuchs vielversprechende Talente
Manager Ernst Tanner sieht beim TSG-Nachwuchs vielversprechende Talente
Kommt der nächste Mario Götze vielleicht aus der Kaderschmiede von 1899 Hoffenheim? Das könnte bald der Fall sein, wenigstens wenn es nach Manager Ernst Tanner geht. Der Geschäftsführer Sport schwärmte nämlich auf der Mitgliederjahresversammlung der TSG: "Wir haben eine Oase der Ausbildung geschaffen, die in Deutschland eine Führungsrolle einnimmt."
Mit dem 2010 fertiggestellten Internat, einem neuen Kunstrasenplatz, der Kinderakademie und dem Nachwuchsleistungszentrum prescht die TSG weiter in der Nachwuchsförderung voran. "Wir haben deutschland- und europaweit eine absolute Top-Infrastruktur geschaffen", lobte Tanner und fügte an: "Natürlich dank der Gelder von Dietmar Hopp."
Den Ertrag will Tanner nun endlich ernten: "Im Januar werden wir vier bis fünf Jungs, die zuletzt ein halbes Jahr im Fördertraining waren, in das Training der Profis integrieren." Beispielhaft seien die Entwicklungen von Dominik Kaiser und Jannik Vestergaard, die Tanner beide noch in seiner Funktion als Jugendkoordinator zur TSG lotste. "Dominiks Entwicklung ist sensationell. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass wir ihn gerne behalten möchten", so Tanner zu einer Vertragsverlängerung mit Kaiser, dessen Vertrag 2012 ausläuft.
Auch über Vestergaard verlor Tanner lobende Worte: "In den letzten Spielen haben wir nicht gerade überzeugt. Aber Jannik stand als 19-Jähriger dort hinten in der Abwehr, als hätte er schon über hundert Bundesligaspiele gemacht. Das macht Hoffnung für die Zukunft!" Schon bald will der Manager "den nächsten Vestergaard" ausbilden. Tanner kündigte an: "Wir haben einige Supertalente!"
Und: "Wir sind vor allem in den Jahrgängen 96 bis 98 perspektivisch sehr gut aufgestellt. Dort haben wir nicht nur einzelne Top-Spieler, sondern viele! Sie sind eine Hoffnung auf die Zukunft. Wenn wir jetzt nicht alles falsch machen, können wir in drei bis vier Jahren schon von diesen Spielern profitieren." 15 deutsche Junioren-Nationalspieler hat die TSG aktuell im Verein, hinzu kommen sieben ausländische Junioren-Nationalspieler. Tanner: "Wir betreiben in Deutschland mit die beste Nachwuchsarbeit."
Dass dies vor allem an unlauteren Abwerbetechniken liege, wie andere Vereine der TSG zuletzt vorwarfen, wehrte Tanner vehement ab. Zuletzt gab es aus Stuttgart, Mainz und Berlin scharfe Kritik an der TSG, aufgrund der Wechsel einiger Jugendspieler in das Internat von 1899. Tanner bestritt, das Geld eine Rolle gespielt habe. "Wir haben die Jungs nicht überbezahlt. Der Mindestsatz für einen Jugendfördervertrag liegt bei 250 Euro pro Monat und wir liegen im gemäßigten Mittel aller Bundesligisten! Wir haben die Jungs durch unser Förderkonzept überzeugt und nur das bezahlt, war marktüblich ist."
Als Beispiel nannte Tanner die guten Voraussetzungen durch die entstandenen Internatsplätze in Kombination mit den Partnerschulen in Sinsheim und Umgebung. "Wir zahlen nicht mehr als Hertha oder der VfB. Aber wir können mit der Infrastruktur überzeugen, und wenn die Jungs von unserem Förderkonzept hören, dann kommen sie recht gerne." Vielleicht war ja tatsächlich der nächste Jannik Vestergaard schon unter einem davon...