Stanislawski: "Ich halte nichts von Bengalos!"
Holger Stanislawski appelliert an die Fans und fordert mehr Unterstützung, wenn es schlecht läuft
Holger Stanislawski appelliert an die Fans und fordert mehr Unterstützung, wenn es schlecht läuft
Gegen Bengalos und für mehr Unterstützung, wenn es im Spiel mal nicht läuft - so könnte man Holger Stanislawskis Plädoyer vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach an die Fans von 1899 Hoffenheim zusammenfassen. Der TSG-Coach zeigte sich sehr energisch, als er auf das Auftreten seiner Anhänger im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart angesprochen wurde.
Die Bengalofeuer, die von einigen Fans abgebrannt wurden, könne Stanislawski im Stadion gar nicht sehen: "Ich halte von Bengalos nichts! Ich weiß, dass das zum traditionellen Fußball von ganz früher mal dazugehört. Wer gesehen hat, was im Gesicht passieren kann, wenn einer danebensteht, da bleibt vom Gesicht nicht mehr viel übrig. Insofern ist es verboten. Und wir müssen das ausbaden." Damit meinte der Trainer mögliche Geldstrafen, die vom DFB nach solchen Vergehen an die Vereine verteilt werden. Und der Trainer ging sogar noch weiter und bemängelte die Stimmung im Auswärts-Block: "Andererseits war die Stimmung auch überschaubar!"
Für den Geschmack von Stanislawski kam von den rund 1.200 mitgereisten Fans ganz offensichtlich zu wenig, als Hoffenheim 0:2 verlor. Deshalb forderte er jetzt im ausverkauften Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach deutlich mehr von den TSG-Anhängern: "Ich erwarte ganz einfach, dass man geduldig ist, unterstützt, mitfiebert und antreibt, dass man mit anschiebt. Die Jungs haben in den neun Spielen gezeigt, dass sie gewillt sind, Gas zu geben. Es ist wichtig, dass man das auch mal spürt und auch mal unterstützt, wenn es nicht so läuft. Dass man auch mal aufspringt, supportet und sich nicht auf einen kleinen Block verlässt, der Krach macht und alle anderen erst wenn es 6:0 steht, sich vom Platz erheben."
Keine Frage, beim Kult-Klub St. Pauli war der jetzige 1899-Trainer andere Sitten gewohnt als in der Rhein-Neckar-Arena. Stanislawski appellierte deswegen: "Der Aufruf an jeden einzelnen Zuschauer, dass sie es nicht nur einfach genießen, sondern mit unterstützen." Die TSG-Fans hätten "noch Luft nach oben", was die Anfeuerungsrufe und die Stimmung betreffe, so Stanislawski. "Wir haben einen kleinen Teil, der sehr eifrig ist und versucht, andere mitzunehmen und zu begeistern." Gegen Mönchengladbach soll nun aber nicht nur die Südtribüne Feuer und Flamme sein, sondern auch das übrige Stadion. Und zwar möglichst über 90 Minuten. Stanislawski: "Wenn wir jetzt ein ausverkauftes Haus haben, dann sind das 26.000 Zuschauer, die Hoffenheim Fußallspielen sehen wollen. Das muss man spüren!"