Hildebrand kritisiert Disziplinproblem der Mannschaft
Timo Hildebrand kritisiert die Einstellung seiner Mitspieler und fordert mehr Disziplin
Timo Hildebrand kritisiert die Einstellung seiner Mitspieler und fordert mehr Disziplin
Timo Hildebrand war nach der 0:2-Pleite gegen den 1. FC Köln bedient. Aufgekommende Spekulationen um seinen Verbleib, die seit vergangener Woche aufkamen, taten ihr Übriges zur Gemütslage des Hoffenheimer Torwarts: "Es ist symptomatisch, dass es seit Wochen so läuft und wir es nicht schaffen das Ruder herumzureißen."
Gemeint hat der Torwart nicht nur das Spiel gegen Köln, sondern auch die "Kleinigkeiten", die seit Wochen nicht stimmen. Zuletzt machten die Profis durch ihre schnellen Autos und einen Besuch in der Heidelberger Disco "Deep" Schlagzeilen. Gegen Köln flogen Vukcevic, Maicosuel und Zuculini aus dem Kader, weil sie zu spät zum Abschlusstraining gekommen waren. "Das ist ein Spiegelbild wie wir auf dem Platz dann auch spielen. Das sind alles Kleinigkeiten, die dazu führen, dass wir dann so eine Leistung abrufen." Und der Torwart wird noch deutlicher: "Wenn man die ganzen Vorfälle so sieht, dann kann man schon in Frage stellen, ob unsere Mannschaft genügend Disziplin hat."
Was den Hoffenheimern daher blüht, prophezeite Hildebrand schon vor geraumer Zeit: "Ich habe schon vor vier Wochen gesagt, dass wir gegen den Abstieg spielen. Jetzt sind es zwei Punkte weniger zur Abstiegszone und wir spielen gegen Gegner, die alle über uns stehen."
Der Torhüter war maßlos enttäuscht und legte offen: "So wie wir spielen, täuscht der Eindruck nicht, dass einiges nicht stimmt in der Mannschaft. Es ist schon lange in den Medien von der Krise die Rede. Wir sind die zweitschlechteste Mannschaft der Rückrunde und dass das alles nicht positiv für uns ist, das ist doch klar." Am Trainer liege es, so Hildebrand, aber nicht: "Ich glaube, dass der Trainer die Mannschaft noch erreicht."
Die Enttäuschung mag auch bei Dietmar Hopp groß gewesen sein, der nach dem Köln-Spiel zu seinen Spielern in die Kabine kam. Hildebrand verrät: "Er hat gesagt, dass er riesig enttäuscht ist und gefragt was mit uns passiert sei, seit der Hinrunde, als wir noch auf Platz fünf und vor den Bayern standen. Er war sehr traurig und sehr berührt und die Stimmung war dementsprechend."
Geantwortet auf Hopps Fragen habe die Mannschaft nicht. Doch auch Hildebrand redet seinen Mitspielern ins Gewissen: "Es muss uns allen bewusst sein, dass wir gegen den Abstieg spielen, nicht nur den Spielern. Jeder von uns hat Verantwortung."
Seine eigene Verantwortung will der Führungsspieler nicht abgeben, doch es wirkt fast hilflos, wenn er zum Abschluss sagt: "Ich kann und will intern darauf hinweisen, wenn ich sehe was falsch läuft. Mehr kann ich als Spieler ja auch nicht machen."