Gisdol: "Ordentliche Leistung von Süle"
Der Trainer über das Debüt des 17-Jährigen in der Bundesliga

Der Trainer über das Debüt des 17-Jährigen in der Bundesliga
Es war wohl eines der wichtigsten Spiele in der noch jungen Bundesligageschichte der TSG 1899 Hoffenheim. Gegen den Hamburger SV vergab die TSG im 85. Heimspiel ihrer Bundesligageschichte die Chance, auf Rang 15 zu klettern und die Abstiegszone vor dem letzten Spiel bei Borussia Dortmund zu verlassen. Es gab gegen starke Hamburger trotz engagierter Leistung ein 1:4. Trainer Markus Gisdol blieb mutig und ließ den erst 17-jährigen Niklas Süle in der Innenverteidigung neben David Abraham beginnen. Für Süle war es das Bundesliga-Debüt. Er ersetzte den gelbgesperrten Jannik Vestergaard.
"Er hat sehr gute Trainingsleistungen und Spielleistungen abgeliefert", lobte Gisdol nach dem Spiel. "Deswegen war es für mich keine Frage, ihn zu bringen. Er hat am Anfang genau wie die ganze Mannschaft etwas nervös gewirkt, hat sich dann aber deutlich stabilisiert und über das Spiel gesehen eine ordentliche Leistung geliefert."
Beim 0:1 durch Son standen sowohl Süle als auch Abraham zu weit weg. Auch beim 0:2 durch Aogo sah die linke Abwehrseite nicht gut aus. Gisdol stellte sich nach dem Spiel vor seine Jungs: "Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass unsere Abwehrspieler nervöser aufgetreten sind, als die Spieler davor. Wir waren insgesamt heute nicht gut auf dem Platz und haben mannschaftliche Fehler gemacht, die wir sonst nicht machen."
Süle war von allen 22 Spielern auf dem Feld derjenige, mit der besten Passquote (95% angekommene Pässe) und er hatte auch die beste Zweikampfquote aller Spieler (83% gewonnene Zweikämpfe). Allerdings war er von allen Abwehrspielern auch derjenige, der mit Abstand die wenigsten Zweikämpfe bestritt, nämlich insgesamt 7. Davon gewann er 6. Zum Vergleich die Werte aller anderen Verteidiger: Abraham (20 Zweikämpfe geführt/13 gewonnen), Beck (26/14), Thesker (20/13), Diekmeier (25/13), Jansen (26/14), Rajkovic (27/18) und Westermann (25/17).
Süles Debüt, es verdient in einem derart wichtigen Spiel unter diesen Druckbedingungen Anerkennung. Es endete in der 81. Minute, als Süle aus taktischen Gründen für de Camargo ausgewechselt wurde.