Denkpause für Babel?

Stanislawski: "Mit Sicherheit kann das sein!"

 

 

 

"Wenn er losläuft, denkst du, ein ICE fährt an", einer "der besten Fußballer, die ich je trainiert habe", einer "der Spiele entscheiden muss": Holger Stanislawski bedachte Ryan Babel vor der Saison mit reichlich Lob. Babel dankte es Stanislawski mit vier Toren zum Saisonstart. Schon wähnte sich Hollands einstiges Ausnahmetalent in einer Liga mit Mario Gomez oder Papiss Cissé, doch in den vergangenen zweieinhalb Monaten tauchte Babel dann völlig ab. Kein Tor, eine Vorlage, keine Führung der Mitspieler auf dem Platz. Von einem Spieler seiner Klasse müsste mehr kommen. Obwohl: Mit dieser Quote ist Babel immer noch besser, als zu Premier League-Zeiten. Denn in England schoss er im Schnitt in jedem siebten Spiel ein Tor, in der Bundesliga immerhin in jedem sechsten. Spiel.

 

Trainer Holger Stanislawski hielt seinem Stürmer die Stange, bis jetzt. Denn in Nürnberg droht dem Niederländer eine Denkpause. Stanislawski: "Das ist sehr gut möglich! Es ist eine Situation, dass aufgrund der Leistung, die wir im Moment haben, keiner sich das Recht herausnehmen kann, sicher zu sein, dass er in der Startformation steht." Oder kurz gesagt: Niemand hat seinen Stammplatz sicher. Auch Babel nicht. "Die Leistungen sind dazu viel zu schwankend", so Stanislawskis Generalurteil über alle seine Spieler. 

Ausnahmen gibt es, aber sie sind rar. "Marvin Compper ist einer der wenigen Spieler, die konstant auf einem Niveau spielen, auch wenn er mal zwei Böcke drin hatte." Nun droht Babel also die Bank. Stanislawski spricht Klartext: "Wir müssen schauen, dass die Jungs auch wieder das Gefühl haben, dass man Leistung abrufen muss. Man kann sich nicht mehr auf den Sachen ausruhen, die man vielleicht mal am Anfang der Saison gebracht hat. Man muss selber merken, wenn es nicht so gut läuft, muss ich unheimlich viel dafür tun, dass ich wieder in die Spur zurückkomme. Dementsprechend steht jeder zur Disposition."