Das wird in den Kinos geboten
Ab dem 17. November werden in Mannheimer und Heidelberger Kinos 65 Produktionen vorgestellt.

Von Stefan Otto
Heidelberg/Mannheim. "Filme von allen belebten Kontinenten", verspricht das 71. Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH), das in weniger als drei Wochen, am 17. November, in Heidelberg jedoch erst einen Tag später beginnt. Gestern wurde das elftägige Programm vorgestellt. "Nach meiner Einschätzung war es ein sehr gutes Kinojahr", erklärte Sascha Keilholz, der Leiter des Festivals.
Er bezog sich damit nicht auf die Kinos als solche, sondern auf die Filme, die für sie produziert wurden. Der Corona-Knoten sei geplatzt, befand der seit drei Jahren amtierende Direktor. "Viele, viele Produktionen sind dieses Jahr rausgekommen, und wir haben den Eindruck, das ist ein Pool an extrem starken, innovativen und tollen Filmen."
Die Kinos selbst dagegen hätten zuletzt bis zu 70 Prozent ihrer Besucher eingebüßt, rechnete Keilholz vor. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die "Erste Heidelberger Kinokonzeption", die von der Stadt in Auftrag gegebene wurde, sowie auf die im Sommer 2023 anstehende Schließung des Cineplex auf den Mannheimer Planken. Deshalb will das Filmfestival die Zusammenarbeit mit dem Cinemaxx im Quadrat N7 weiter ausbauen.
Hier wird wie im vergangenen Jahr auch die "Opening Night" stattfinden, in der das IFFMH mit der französischen Romantikkomödie "Tagebuch einer Pariser Affäre" eröffnet wird.
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Neben zwei Sälen im Cinemaxx laufen die Festivalfilme in Mannheim außerdem im Atlantis, dem Cinema Quadrat und im Stadthaus N1. Darüber hinaus wird jeweils eine Veranstaltung auch in der Kunsthalle Mannheim ("Landscapes and Bodies Series") und dem Studio des Nationaltheaters ("Philoktet") stattfinden. In Heidelberg sind das Gloria, der Luxor-Filmpalast und das neu eröffnete Karlstorkino Süd am Marlene-Dietrich-Platz beteiligt.
Insgesamt werden 65 Langspielfilme aus 41 Ländern präsentiert. Darunter sind 29 Deutschland-Premieren, 16 Filme, die im Wettbewerb um den "International Newcomer Award" und den "Rainer Werner Fassbinder Award" konkurrieren, und 14 "wagemutige, fiktionale Langfilme" in der Sektion "Pushing the Boundaries", die anders als der Wettbewerb auch bereits etablierte Filmemacher berücksichtigt.
Prominente Beispiele: Walter Hill ("Dead for a Dollar"), Valeria Bruni Tedeschi ("Forever Young") oder Lav Diaz ("When the Waves are Gone"). Auch "Revoir Paris", der jüngste Film von Alice Winocour, die am 19. November mit dem Grand IFFMH Award ausgezeichnet wird, ist in dieser Reihe zu sehen.
Zweiter Ehrengast ist der belgische Kameramann Benoît Debie, der mit einer dreiteiligen Hommage ("Love 3D", "Spring Breakers", "Vinyan") bedacht wird. Ein Dutzend Filme von 1922 (der Stummfilm "Salome" live vertont) bis 2016 ("Die Taschendiebin") umfasst die Retrospektive "Cinema of Splendour – Fashion im Film" und acht neue Filmprogramme das Kinderfilmfest. 21 Filme können online gestreamt werden.
Das Programmheft liegt in den beteiligten Kinos, zahlreichen Geschäften, Gaststätten und Kultureinrichtungen aus. Online ist es unter iffmh.de einzusehen. Der Vorverkauf startet am 3. November im Heidelberger Montpellierhaus, Kettengasse 19, im BuGa-Container am Plankenkopf gegenüber vom Mannheimer Wasserturm sowie online auf www.iffmh.de.
Tickets für die Online-Edition gibt es auf www.iffmh.de/stream. Ab dem 18. November können Eintrittskarten ebenfalls an den Kinokassen (auch für Vorstellungen in den anderen Kinos) erworben werden. Es gibt Einzeltickets, 5er- und 10er-Karten sowie einen Festivalpass.
Der Eintritt zu verschiedenen Rahmenveranstaltungen, Masterclasses, Panels und der Award Ceremony ist frei.



