Sandhausen

Timo Wangler wird neuer Bürgermeister in Ketsch

Wangler setzte sich bereits in der ersten Runde mit knapp 54 Prozent durch. Sandhausen braucht nun einen neuen Kämmerer.

11.05.2022 UPDATE: 11.05.2022 21:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Timo Wangler. Foto: Popanda

Sandhausen/Ketsch. (luw) "Das hier war schon mehr ein Heimspiel", sagt Timo Wangler (parteilos) kurz nach dem Sieg: Der Noch-Kämmerer der Gemeinde Sandhausen hat in seinem Heimatort Ketsch die Bürgermeisterwahl gewonnen. Und das fast auf den Tag genau ein Jahr, nachdem er in der Hopfengemeinde im zweiten Wahlgang gegen den heutigen Rathauschef Hakan Günes das Nachsehen hatte.

In Ketsch setzte sich Wangler nun bereits in der ersten Runde mit knapp 54 Prozent gegen seine Konkurrenten Marco Schnepf (CDU, 32 Prozent) und Nimonh Kaiser-Patthavong (parteilos, 13) durch. Damit tritt der 48-Jährige am 1. Juli die Nachfolge des nach 16 Jahren im Amt nicht mehr angetretenen Jürgen Kappenstein (CDU) an – und verabschiedet sich nach über 20 Jahren aus dem Sandhäuser Rathaus.

Bürgermeister Günes drückte auf Nachfrage seine Freude über Wanglers Sieg aus. Bereits am Dienstag habe man ein "langes Gespräch" geführt und werde auch in Zukunft "in engem Austausch" stehen. "Personaltechnisch gehen wir nun in die weitere Planung", so Günes. Details könne man aktuell noch nicht nennen.

Wenn er vor der Wahl in Ketsch unterwegs war, habe er noch einmal mehr Zuspruch gespürt als vor einem Jahr in Sandhausen, sagt Wangler im Gespräch mit der RNZ. Seit 2004 wohnt der FH-Diplom-Verwaltungswirt in Ketsch, wo seine Ehefrau Katja aufgewachsen ist. Schon vor seinem Wahlsieg hatte Wangler betont, dass er nach der Wahlniederlage in Sandhausen keinen Groll hege und auch gerne weiter unter seinem damaligen Konkurrenten Günes arbeiten würde. Doch Bürgermeister zu werden, sei schon seit vielen Jahren sein Ziel. "Außer Ketsch und Sandhausen kam für mich aber kein anderer Ort in Frage", sagt er angesichts seiner beruflichen und privaten Wurzeln.

Überraschend sei der Sieg am Sonntag aber trotz des großen Zuspruchs in dem 13.000 Einwohner großen Ort gewesen. "Alle dachten, es würde einen zweiten Wahlgang geben", so Wangler, der von SPD, Grünen, Freien Wählern und FDP unterstützt wurde. Doch im Laufe des Sonntagabends habe sich sein Sieg dann nach und nach angedeutet. "Im ersten ausgezählten Wahlbezirk hatte ich schon 57 Prozent und Marco Schnepf 32 Prozent." Dies sei eine "eindeutige Tendenz" zu seinem Vorteil gewesen, habe er festgestellt. Dieser Eindruck habe sich immer mehr verfestigt, bis dann die Briefwahlen Klarheit schufen: Die absolute Mehrheit stand. Sein 13-jähriger Sohn Till habe es "eher gelassen" hingenommen, während die 16-jährige Tochter Mona und seine Ehefrau "richtig gestrahlt" hätten. "Das fühlt sich schon gut an, natürlich ist so eine Kandidatur ja auch eine Familienentscheidung", sagt Wangler.

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Weil der frühere Nationalmannschafts-Skispringer und Freund von Star Sven Hannawald "ein bisschen abergläubisch" sei, habe er für den ersten von vermeintlich zwei Wahlabenden jedoch keine Vorbereitungen getroffen. "Aber ich bin ja auch bei den Altherren der Sportvereinigung 06 Ketsch aktiv", berichtet er: Dort hätten die Mannschaftskameraden spontan die Bewirtung des Vereinsheims übernommen. So wurde mit Unterstützern, Freunden und Bekannten gefeiert. Auch sein ehemaliger Chef sowie dessen Nachfolger, Georg Kletti und Hakan Günes, kamen zum Gratulieren. "Ich freue mich auf die Aufgabe in Ketsch, ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge", so Wangler. Gefeiert wurde übrigens nicht allzu lang: Weil sein Stellvertreter im Sandhäuser Rathaus aktuell in Urlaub ist, musste der Kämmerer am Montag wieder arbeiten. "Das war aber kein Problem für mich", sagt er gelassen.

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