Dietmar Fischer kandidiert in Bad Wildbad
Ex-Eppelheimer wurde in Bad Liebenzell als Bürgermeister abgewählt. Nun versucht er es unweit davon nochmal.

Eppelheim/Bad Wildbad. (lew) Dietmar Fischer möchte es noch einmal wissen. Am morgigen Sonntag tritt der 55-Jährige, dessen Wurzeln in Eppelheim liegen, bei der Bürgermeisterwahl in Bad Wildbad an. Die Gemeinde mit ihren gut 10.000 Einwohnern befindet sich 20 Kilometer südlich von Pforzheim im Landkreis Calw. Von 2013 bis 2021 war Fischer Bürgermeister im unweit entfernten Bad Liebenzell.
Sein Dienst endete bereits nach der ersten Amtszeit, da die Bad Liebenzeller ihren Rathauschef abwählten und stattdessen seinem Herausforderer aus der Stadt das Vertrauen schenkten. "Es hat mich eiskalt und vollkommen unerwartet getroffen", erklärte der Ex-Eppelheimer nach seiner Abwahl im Oktober gegenüber der RNZ. In Eppelheim besitzt Fischer nach wie vor ein Haus, in dem seine Kinder wohnen. Aufsehen erregte der damalige Eppelheimer Vereinssprecher mit seinem Kampf gegen das Aus der Rhein-Neckar-Halle. Bevor er sich 2013 bei der Bürgermeisterwahl in Bad Liebenzell im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber durchsetzte, war er bei der Bauunternehmung Altenbach in Heidelberg angestellt gewesen.
Nun also die Kandidatur in Bad Wildbad. Die Stelle des Bürgermeisters wird hier frei, da der bisherige Amtsinhaber Klaus Mack im September für die CDU in den Bundestag gewählt wurde. Neben Fischer bewerben sich sieben weitere Kandidaten – sechs Männer und eine Frau – um seine Nachfolge.
In seiner Rede bei der Kandidatenvorstellung betonte Fischer, die Region Nordschwarzwald liege ihm am Herzen. Als langjähriger Bürgermeister wirbt er unter anderem mit Kompetenz und Verwaltungserfahrung. Es bereite ihm täglich Freude, Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu suchen. Auf RNZ-Nachfrage erklärte Fischer – selbst CDU-Mitglied – ohne die Unterstützung einer politischen Partei anzutreten. Die Bad Wildbader CDU hat sich im Vorfeld der Wahl für einen anderen Kandidaten ausgesprochen. Der 55-Jährige lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er sei ohnehin "klar der Meinung, dass jegliche Art von Parteipolitik auf der kommunalen Ebene nichts verloren hat". Die Nähe zu seiner vorherigen Wirkungsstätte Bad Liebenzell sieht er als Vorteil: "Viele Themen sind bedingt durch sehr ähnliche Strukturen deckungsgleich."
Zu seinen Erwartungen vor dem Sonntag meint Fischer: "Selbstverständlich rechnet sich jeder Kandidat Chancen aus." Bei acht Kandidaten stünden die Wähler vor der "Qual der Wahl", wen sie als am kompetentesten einschätzen.