Wer pendelt wohin?
Leimen hat mehr als dreimal so viele Aus- wie Einpendler. Das geht aus der IHK-Kaufkraftanalyse hervor.

Zwei Drittel aller Arbeitnehmer nutzen landesweit das Auto für ihren Weg zur Arbeit - die Staus zu den Stoßzeiten sind allerdings inklusive. Foto: vaf
Leimen/Neckargemünd. (bmi) Viele Gemeinsamkeiten haben Leimen und Neckargemünd nicht gerade: Beide liegen im Speckgürtel von Heidelberg und gelten planungsrechtlich als sogenannte "Unterzentren", die den täglichen Bedarf ihrer Bürgerschaft abdecken sollen. Die Unterschiede sind offensichtlicher: Neckargemünd mit seinen gut 13.300 Einwohnern liegt im Neckartal, das mit gut 27.000 etwas mehr als doppelt so große Leimen überwiegend in der Rheinebene. Und auch was Pendlerströme und Arbeitsplätze vor Ort angeht, liegen zwischen den beiden Kommunen Welten. Das geht aus Zahlen hervor, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar zusammen mit ihrer Kaufkraftanalyse am Mittwoch veröffentlicht hat.
> In Leimen gibt es – Stand Juni 2020 – 4564 Arbeitsplätze, wie die IHK auf aktuelle Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg verweist. Das sind immerhin gut 100 mehr als im Vorjahr. Von den 4564 (Vorjahr: 4456) in Leimen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten leben 1392 (1351) auch hier, während 3172 (3105) in die Große Kreisstadt einpendeln. Dagegen arbeiten 10.365 (10.441) Leimener außerhalb ihrer Heimatstadt – und damit gibt es also mehr als dreimal so viele Aus- wie Einpendler. Immerhin ist die Lücke zuletzt – wenn auch minimal – kleiner geworden.
> In Neckargemünd gibt es mit 3883 (Vorjahr: 3858) sozialversicherungspflichtigen Jobs in der Stadt absolut weniger, aber im Verhältnis zur Einwohnerzahl deutlich mehr Arbeitsplätze als in Leimen. 780 (773) der Arbeitenden leben auch in der Stadt am Neckar, 3120 (3085) pendeln dagegen aus anderen Kommunen nach Neckargemünd ein. Anders als in der Großen Kreisstadt bewegt sich im Vergleich dazu die Zahl der außerhalb der Stadt arbeitenden Neckargemünder in ähnlichen Dimensionen. Nämlich nach neuesten Zahlen bei 4101 (4050) in der Umgebung Arbeitenden.
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> Zum Vergleich: Mit 9267 Ein- und 8539 Auspendlern hat die Große Kreisstadt Sinsheim ein fast ausgeglichenes Pendlersaldo, während 61.678 Arbeitnehmer zum Job nach Heidelberg pendeln – und nur 24.969 Heidelberger zum Arbeiten woandershin. Noch krasser ist das Verhältnis am SAP-Hauptsitz Walldorf mit 21.552 Ein- und 4268 Auspendlern.