SVS-Erweiterung

Eigentümer, Zeitplan und Flächenverbrauch

Nicht nur diese Fragen stellten die Bürger zur SVS-Erweiterung.

28.09.2021 UPDATE: 29.09.2021 06:00 Uhr 2 Minuten
Der nun auf Eis liegende Bebauungsplan sah die Rodung von 2,5 Hektar Wald am Stadion vor, um zwei Sportplätze zu errichten. Foto: Priebe

Sandhausen. (luw) In der Gemeinderatssitzung am Montag hat Bürgermeister Hakan Günes die Bürger aufgefordert, sich über die verschiedenen Varianten zur Erweiterung des SV Sandhausen (SVS) eine eigene Meinung zu bilden und diese den Gemeinderäten mitzuteilen. Derweil wurde nicht nur im Laufe der Präsentation dieser Ergebnisse des Runden Tischs deutlich, dass noch viele Fragen – etwa jene der Kostenübernahme – offen sind. Auch die Wortmeldungen der Bürger und die entsprechenden Antworten der Gemeindeverwaltung offenbarten noch einige Ungewissheiten.

Petra Weiß, Sprecherin der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI), sprach sich für eine "größere Informationsveranstaltung" als nur jene im Rahmen einer Gemeinderatssitzung aus. Günes entgegnete, dass dies noch "in Besprechung" sei. Mit Blick auf die Darstellung der 2019 aktualisierten DFL-Richtlinien als Untermauerung des Bedarfs von zwei statt nur eines weiteren SVS-Sportplatzes fragte Weiß, warum man nicht die Statuten heranziehe, die beim Einleitungsbeschluss zum "Sportzentrum Süd" 2018 aktuell gewesen seien: "Nach Informationen der BI liegt hier eine konträre Rechtslage vor." Günes antwortete, dass die 2018 gültigen DFL-Richtlinien "auslegungsfähig" seien und man daraus auch auf die Notwendigkeit von zwei weiteren Sportplätzen hätte schließen können. Später brachte Weiß angesichts der Tragweite dieses Themas einen möglichen Bürgerentscheid ins Spiel und fügte an: "Die ganze Welt redet über Klimaschutz und wir reden hier über Flächenversiegelung in einer Art und Weise, als könnten wir uns das leisten."

SVS-Präsident Jürgen Machmeier regte an, im Zuge der Offenlage der Variantenpläne im Rathaus auch mit anzugeben, mit welchem Flächenverbrauch der Wohnbau verbunden wäre.

Cordula Kienle fragte, wem die Flächen für das neue Stadion gehören. Günes machte unter Verweis auf den Datenschutz keine Angaben zu Eigentümern. "Ein Teil gehört auch dem Staat", so der Rathauschef. Kienle wies darauf hin, dass das Land Baden-Württemberg "dringend Stellplätze für Lkw" suche und man "nicht schlafende Hunde wecken" solle: "Das Land könnte dann leicht sagen, dass Lkw-Plätze wichtig sind und das Stadion nicht so wichtig."

Auf die "Hausaufgaben" aus dem Gemeinderat an den SVS, "Kontakt mit den benachbarten Fußballvereinen in Walldorf, St. Ilgen und Nußloch aufzunehmen, um weitere Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen", kam Rolf Schneider zu sprechen. Er fragte, ob die Gemeindeverwaltung überprüft habe, ob der SVS dies wirklich erledigt habe. "Wir sind dem teilweise auch nachgegangen", sagte Günes. Zudem fragte Schneider mit Blick auf die Finanzierung des neuen Stadions durch Teilerlöse aus der Wohnbebauung nach den Eigentumsverhältnissen der Fläche, auf dem das jetzige SVS-Stadion steht. Es handele sich um ein erbbaurechtlich an den SVS verpachtetes Areal der Gemeinde, so Günes.

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Ein Bürger, der sich als für die Digitalisierung beim SVS zuständiger Mitarbeiter vorstellte, sprach sich für die "Stadionvariante" aus, für die kein Wald gerodet werden müsse: Bei der Entscheidung für eine der Varianten sollte aus seiner Sicht "wirklich die langfristige Perspektive betrachtet werden", meinte er.

Auf die Frage eines anderen Bürgers nach dem Zeitplan und der Bauleitplanung für das mögliche Ausweichareal für den FC Sandhausen bei den "Schwammerswiesen" erklärte der Rathauschef: "Wir sind in einem Stadium, wo wir noch nicht wissen, wo es hingehen soll." Daher sei auch noch kein Zeitplan zu nennen.

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