Fahrenbach

Der Regionalplan sorgte für eine hitzige Debatte

Der Gemeinderat verabschiedete sich mit einer dreieinhalbstündigen Mammutsitzung in die Sommerpause.

05.08.2021 UPDATE: 06.08.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden
In den Fahrenbacher Friedhof hat die Gemeinde zuletzt einiges investiert. Unter anderem wurden zwei neue Urnengrabfelder angelegt. Foto: kö

Fahrenbach. (kö) Zu einer Mammutsitzung entwickelte sich die letzte Zusammenkunft des Fahrenbacher Gemeinderats vor der Sommerpause. Einschließlich einer Beratungspause dauerte der öffentliche Teil fast dreieinhalb Stunden. Grund für die langwierigen Debatten war die Stellungnahme der Gemeinde zum Regionalplan. Darüber, dass man die Einstufung in die Kategorie "Eigenentwicklung mit Zusatzbedarf" fordert, herrschte noch Einigkeit. Über die künftigen Flächenverwendungen im Ortsteil Fahrenbach entstand aber intensiver Redebedarf.

Während man die Vorschläge des Ingenieurbüros für Kommunalplanung und der Verwaltung für die Ortsteile Trienz und Robern über alle Fraktionen hinweg als gut befand, entzündeten sich an der Situation in Fahrenbach teilweise hitzige Diskussionen. Sollen ehedem geplante potenzielle Erweiterungsflächen aufgegeben werden, damit die Pläne im Feldbrunnen, im Gewerbegebiet Rödern oder im Kissel- und Rothgewann in den kommenden Jahren umgesetzt werden können und nicht von einem geänderten Regionalplan gestoppt werden? Die Meinungen gingen auseinander, und so forderte die BWG-Fraktion gar eine kurze Unterbrechung der Beratungen. Die gab es – und später nach zähem Ringen auch eine Entscheidung. Mehrheitlich wurde die von Verwaltung und Planungsbüro IFK verfasste Stellungnahme so angenommen und ist mittlerweile auch an den Regionalverband übermittelt.

An die Gemeinde bzw. die IFK-Planer übermittelt wurden auch etliche Anmerkungen zur frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und verschiedener Privatpersonen im Bebauungsplanverfahren Feldbrunnen II. Dipl.-Ing. Jürgen Glaser vom Büro IFK hatte zu all den Anregungen der diversen Fachbehörden Behandlungsvorschläge erarbeitet, die er ausführlich erläuterte. Arten- und Naturschutz, die Entwässerung der Flächen, der Hochwasserschutz, die Anbindung an die L 525, die Glasfaser-Verkabelung, das beauftragte Lärmgutachten – die Themenpalette war vielfältig. Allerdings, so Glaser, sei nichts dabei gewesen, das Gemeinde und Planer vor unerwartete Probleme stelle. Gleiches gelte auch für die Bedenken dreier Bürger, die man natürlich im weiteren Verlauf des Verfahrens intensiv im Blick haben werde. In diesem Verfahren, so der Beschluss des Gremiums, erfolgt jetzt die Offenlegungsphase.

Einiges investiert hat die Gemeinde zuletzt in den Fahrenbacher Friedhof. Wege wurden neu gepflastert, Bäume gepflanzt und im unteren Bereich zwei neue Urnengrabfelder angelegt. Maßnahmen, die von der Bevölkerung sehr positiv beschieden wurden, so Bürgermeister Jens Wittmann bei der Vorstellung der Gestaltungsvorschriften für das neue Grabfeld. Dort sind keine überstehenden Einfassungen zulässig, allerdings können die Urnengräber komplett mit Platten abgedeckt werden. Bei der Größe der Grabmale habe man sich an den Erfahrungen umliegender Gemeinden orientiert.

Wittmann erläuterte danach die Ergebnisse der Verkehrsschau Ende Juni. Ein Tempo 30 in den Ortsdurchfahrten werde so schnell nicht kommen, eine Einbahnstraßenregelung in der Gartenstraße in Fahrenbach auch nicht. Besprochen wurde die Vorfahrtsregelung an der neuen Straße Am Milchhäusle – die ist untergeordnet – und die Parksituation an der Wanderbahn in Trienz. Thema war zudem das zunehmende Befahren von Feldwegen durch private Pkw oder Motorräder. Das ist grundsätzlich verboten und soll künftig intensiver überwacht werden. An besonders neuralgischen Punkten sollen entsprechende Schilder aufgestellt werden.

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Ein weiteres Thema, das allerdings nicht nur in Fahrenbach diskutiert wird, ist die Raumbelüftung der Grundschulräume und des Kindergartens. Es sind zwar viele mobile Luftreinigungsgeräte auf dem Markt, eine konkrete Geräteempfehlung, verbunden mit einer Förderzusage, gibt es jedoch nicht. Vielleicht sei ja die Installation einer Belüftungsanlage eine passende Alternative, meinte Bürgermeister Wittmann und stellte hierzu ein von der Firma Viessmann entwickeltes Modell vor. Notwendig sei ein Anschluss für Frisch- bzw. Abluft, und natürlich sei auch der Platzbedarf nicht außer Acht zu lassen. Solche Geräte sind relativ zeitnah zu beziehen und zu installieren und können mit bis zu 80 Prozent bezuschusst werden. Die Damen und Herren im Gemeinderat standen dem positiv gegenüber und baten die Verwaltung, an der Alternative dranzubleiben und, wenn möglich, Erfahrungswerte bei Nutzern zu erfragen.

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