Von Dossenheim nach Wieblingen

Die Radbrücke über den Heidelberger Neckar kommt näher

Eine Studie soll die Machbarkeit einer angehängten Radbrücke zwischen Wieblingen und Dossenheim bewerten. Die Natur würde geschont.

22.03.2021 UPDATE: 23.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden
Mächtig ist die Autobahnbrücke, die westlich von Wieblingen über den Neckar führt. Eine Querung für Radler könnte hier zwei geplante Radschnelltrassen miteinander verbinden. Foto: Alex

Von Steffen Blatt

Heidelberg. Ein Radweg über den Neckar zwischen Dossenheim und Wieblingen, und zwar angehängt an die bestehende A5-Autobahnbrücke – diese Idee zirkuliert schon seit Jahrzehnten in Heidelberg und der Nachbargemeinde, kam aber nie über den Status loser Gedankenspiele hinaus. Jetzt bekommt das Vorhaben allerdings neuen Schub: Ein Ingenieurbüro soll mit einer Machbarkeitsstudie für das Projekt beauftragt werden. Das teilte Heidelbergs Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck jetzt im Wieblinger Bezirksbeirat mit.

"Das ist eine hervorragende Idee, und wir wollen sie weiterverfolgen", sagte Odszuck über die Neckarquerung. Die Kosten für die Studie wollen sich Dossenheim, Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis teilen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Ersten Bürgermeister, seinem Kollegen David Faulhaber aus Dossenheim und Landrat Stefan Dallinger. Angestoßen wurde die neuerliche Initiative durch einen Beschluss des Technischen Ausschusses im Dossenheimer Gemeinderat im Juni 2020, der die Verwaltung beauftragte, die Umsetzung der Radbrücke zu prüfen und Fördermöglichkeiten auszuloten.

Technisch ist ein Radweg unter einer Autobahnbrücke machbar, in Deutschland gibt es dafür einige Beispiele, etwa in Bremen oder Görlitz, wo Radler unterhalb der Fahrbahn Weser oder Neiße überqueren können. Und in Neckargemünd hängt ein Rad-/Fußweg unter der S-Bahn-Brücke. Die Verbindung zwischen Wieblingen und Dossenheim könnte rund drei Meter breit werden, damit wäre eine Nutzung mit Gegenverkehr erlaubt.

Sinnvoll wäre die Brücke allemal, denn sie könnte die geplanten Radschnellwege Heidelberg – Mannheim und Heidelberg – Darmstadt über den Neckar hinweg verbinden und Heidelberg-Pendlern aus Dossenheim oder sogar Schriesheim den Umstieg auf das Fahrrad schmackhaft machen. Zudem kann die Brücke ohne große Eingriffe in die Natur an bestehende Radwege angebunden werden, die Schutzgebiete entlang des Flusses blieben unangetastet.

Auch interessant
Von Dossenheim nach Wieblingen: Unter der Autobahn über den Neckar radeln
Masterplan Neuenheimer Feld: Konkurrierende Entwürfe auf dem Weg zum Masterplan

Im Bezirksbeirat wurde das Projekt dann auch einhellig begrüßt, Odszuck trat allerdings gleich mal auf die Euphoriebremse. Denn die Bundesgesellschaft, welche die Autobahnen betreibt, hat die Radbrücke zunächst einmal abgelehnt, weil die baulichen Eingriffe die Statik des Bauwerks gefährden könnten. Nun müsse man die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie abwarten, so der Erste Bürgermeister: "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.