Eppelheimer Capri-Sun-Chef

Yacht von Hans-Peter Wild krachte in Hafensteg auf Karibikinsel (plus Video)

Videoaufnahme zeigt den Unfall auf der Karibikinsel - Besitzer war offenbar nicht an Bord - Verletzt wurde niemand

08.03.2021 UPDATE: 09.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Das Internet-Video zeigt: Gegen die Wucht der 77-Meter-Yacht hatte der hölzerne Steg keine Chance. Screenshot: Youtube/SuperYachtFan

Von Thomas Frenzel

Eppelheim/St. Martin. Für einen Neuling auf dem Videoportal Youtube sind es beachtliche Zahlen: Über 280.000 Mal wurde die Szene angeschaut, die zeigt, wie sich eine türkisfarbene Luxus-Yacht in einen hölzernen Steg bohrt. Auch die Aufnahmen anderer Augenzeugen, die das sich zweimal wiederholende Spektakel mit ihrem Smartphone festhalten, kommen auf mehrere Hunderttausend Aufrufe.

Das zusätzlich Besondere: Die Yacht mit dem Namen "Go" gehört Hans-Peter Wild, dem Eppelheimer Ehrenbürger und Eigentümer des Fruchtsaftgetränke-Herstellers Capri-Sun. Zum Zeitpunkt der Havarie hielt er sich offenbar nicht auf seiner Yacht auf.

Der Unfall, der für alle Beteiligten weitestgehend glimpflich ausgeht, ereignet sich im niederländischen Teil der karibischen Antilleninsel St. Martin. Genauer gesagt: in der Simpson Bay. Diesen geschützten Hafen will die Yacht verlassen. Dazu muss in Zentimeterarbeit eine Brückendurchfahrt gemeistert werden.

Gleich neben der Hubbrücke liegt der "Sint Maarten Yacht Club". Doch statt durch die Brückenschneise fährt die "Go" gegen den hölzernen Yacht-Club-Steg, an dem kleinere Boote liegen. Der "Go"-Kapitän legt den Rückwärtsgang ein, die Yacht fährt zurück – und dann wiederholt sich das Ganze. Am Beton des Quais ist Schluss.

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Glück im Unglück: Es gibt keine Verletzten. Weder an Land noch an Bord. Yacht-Eigentümer Hans-Peter Wild spricht auf RNZ-Nachfrage von einem "geringen Schaden am Boot und am hölzernen Steg". Augenzeugen beschreiben einen meterlangen Kratzer am stählernen "Go"-Rumpf. Der hölzerne Steg ist dagegen Kleinholz. Vom Yacht-Club heißt es, dass es wohl Wochen, wenn nicht gar Monate dauern werde, bis alles wieder hergestellt sei. Auch das ist ein Fall für die Spezialisten der Lloyds-Versicherung, die eingeflogen wurden.

Yachtbesitzer Hans-Peter Wild. Foto: fre

Schuld an der Havarie ist offenbar eine Fehlfunktion in der Computersteuerung der "Go". Der Kapitän spricht von einer Fehlkommunikation zwischen der Brücke, die mit 14 Computern bestückt sei, und dem Maschinenraum. Dort gibt es zwei Caterpillar-Motoren, deren jeweils 2575 Pferdestärken der "Go" eine Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten verleihen – etwas über 33 Kilometer pro Stunde.

Gebaut wurde die Super-Yacht im Jahr 2018. Vier Jahre zuvor hatte Hans-Peter Wild die Aromensparte seines Imperiums für 2,3 Milliarden Euro an den US-amerikanischen Nahrungsmittelkonzern Archer Daniels Midland (ADM) verkauft. Wenn stimmt, was im Internet zur "Go" zu finden ist, dann misst sie in der Länge 77 Meter, in der Breite 13,1 Meter und segelt unter der Flagge der britischen Cayman Inseln. Neben der Eigentümer- und zwei VIP-Suites gibt es auf der 90-Millionen-Dollar-Yacht sechs Gästekabinen, dazu Kabinen für die 19-köpfige Crew. Ein Aufzug verbindet die vier Decks, auf denen sich neben Pool und Fitnessbereich auch ein kleines Hospital sowie ein Hubschrauberlandeplatz finden. Für den Landgang steht in einer Art Garage ein Zehn-Meter-Beiboot bereit. Es trägt den Namen "Limousine".

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