Capri-Sun widersteht dem Virus
Hans-Peter Wild: Kein Corona-Fall, keine Lieferengpässe - Folienproduktion in Italien läuft

Von Thomas Frenzel
Eppelheim. In weit über 100 Ländern wird Capri-Sun verkauft, in 24 Ländern gibt es Produktionsstandorte. Der für die Capri-Sonne wichtigste: Eppelheim. Hier wurde 1969 das in einen Standbeutel abgepackte Fruchtsaftgetränk erfunden, hier arbeiten heute um die 600 Beschäftigte.
Sie sorgen für Capri-Sun-Nachschub nicht nur in Deutschland, sondern auch in Süd- und Osteuropa. Und an ihnen ist das weltweite Vorrücken des Coronavirus bislang offenbar vorbeigegangen. "Gott sei Dank haben wir bisher noch keinen Corona-Fall", teilte Dr. Hans-Peter Wild auf RNZ-Anfrage mit, dem über seine Capri Sun Group Holding mit Sitz im Schweizerischen Zug auch der Eppelheimer Betrieb gehört.
Ganz ohne Auswirkung auf das Stammwerk Eppelheim blieb die Coronakrise dennoch nicht. Wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage ergänzte, arbeiten "einige Mitarbeiter von zu Hause aus". Produktion und Lieferketten seien derzeit aber nicht betroffen. Dies gelte auch für die aluminiumbeschichteten Folien, aus denen die Standbeutel für das Fruchtsaftgetränk hergestellt werden. Diese Folien werden in einem unternehmenseigenen Werk in Italien hergestellt. Und die Folienproduktion sei – ungeachtet aller anderen italienischen Auflagen – als "lebenswichtig eingestuft und daher nicht betroffen".
Die weltweite Krise findet dennoch ihren Niederschlag – auf das Geschäft mit Capri-Sun insgesamt. Vor dem Hintergrund der Pandemie seien Umsatzentwicklungen noch nicht einschätzbar. In China, wo die Virusseuche im Dezember ihren Ausgang nahm, normalisiere sich nach Darstellung der Unternehmenssprecherin die Geschäftstätigkeit langsam wieder: "Aber der Umsatz ist aufgrund von Covid-19 zurückgegangen."
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Zurück nach Eppelheim. Lieferengpässe gibt es Hans-Peter Wild zufolge nicht. Auch verwies er auf die hohen Sicherheitsstandards, die für Capri-Sun als Lebensmittelbetrieb gelten: In der Produktion, in der von je her Schutzanzüge vorgeschrieben sind, gilt seinen Worten zufolge für die Mitarbeiter ein Sicherheitsabstand von zwei Metern. Zudem hielt Wild als Erfinder von Capri-Sun für den Standort Eppelheim ein dickes Lob parat: "Betriebsrat und Mitarbeiter managen die Krise bisher gut."



