Wenn Bürger mitspielen, gibt es in vier Gemeinden schnelleres Netz
"Sternstunde für Digitalisierung" - Bürgermeister treffen Vereinbarung zum Galsfaserausbau

Reilingen. (vow) Die Gemeinden Reilingen, Neulußheim, Altlußheim und St. Leon-Rot wünschen sich ein schnelleres Internet. Die Bürgermeister der vier Kommunen haben deshalb jetzt mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser eine Vereinbarung für einen schnellstmöglichen Glasfaserausbau getroffen. Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod sprach von einer "Sternstunde für die Digitalisierung" und einem "Meilenstein in der Fläche".
Für eine künftige optimale Breitbandversorgung war der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar gegründet worden, in dem alle 54 Städte und Gemeinden im Landkreis sowie dieser selbst Mitglieder sind. Bevor alle gemeinsam an einem Glasfaserstrang ziehen können und Surfgeschwindigkeiten von mindestens 300 Mbit/s zum Standard werden, haben erst einmal die Bürger das Wort.
Die Deutsche Glasfaser braucht eine Vertragsquote von mindestens 40 Prozent für das betroffene Gebiet. Erst dann stehe dem zügigen Ausbau nichts mehr im Weg, erklärte der Gebietsentwicklungsleiter des Unternehmens, Matthias Bacher. "Wir starten in den vier Gemeinden parallel", gab er den Zeitplan vor. Die Deutsche Glasfaser werde in den kommenden drei Monaten die Nachfragen bündeln. In diesem Zeitraum könnten sich die Einwohner für einen Vertrag entscheiden. Das Unternehmen sieht sich als Spezialist von Infrastrukturen im ländlichen Raum.
"Es sind genügend Kapazitäten vorhanden, wir würden lieber heute als morgen anfangen", berichtete Bacher. Bei einem Investitionsvolumen von sieben Milliarden Euro seien schon zwei Milliarden für eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser in Deutschland abgerufen worden. "Jede Minute werden von uns zwei Häuser ans Glasfasernetz angeschlossen", so Bacher.
Wenn die Bürger in der Region wollten, könnte der Ausbau im Herbst beginnen. Der Anschluss an die Häuser erfordere lediglich einen kleinen Erdaushub, so der Experte.