Obrigheim

Ein Haushaltsergebnis "wie ein Traum"

Die Gemeinde Obrigheim stellt in ihrer Jahresrechnung 2019 eine deutliche Vermögensvermehrung fest - Alle Kredite getilgt

05.11.2020 UPDATE: 06.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Für den guten Abschluss der Obrigheimer Jahresrechnung 2019 sind vor allem für das Jahr geplante, 2019 aber nicht in Angriff genommene Maßnahmen verantwortlich. Eine von ihnen war auch die Sanierung der denkmalgeschützten Friedhofsmauer in Mörtelstein, die erst 2020 fertiggestellt wurde. Unser Bild entstand beim offiziellen Abschluss der Bauarbeiten. Archiv-Foto: Nadine Slaby

Von Nadine Slaby

Obrigheim. Eine äußerst positive Jahresrechnung 2019 konnte Kämmerer Thorsten Sienholz Obrigheims Bürgermeister Achim Walter sowie den Gemeinderäten präsentieren. Wie schon 2018, konnte die Gemeinde im letzten Jahr erneut deutliche Mehreinnahmen erwirtschaften. "Im Abschlussbericht steht statt eines Defizits von 2.396.990 Euro im Finanzhaushalt nun ein Überschuss von 4.598.151 Euro", führte Sienholz aus. Hauptgrund für das Plus in der Kasse seien Gewerbesteuernachzahlungen sowie deutlich höhere Schlüsselzuweisungen für die Kindergärten und Schulen der Gemeinde. Und auch der Ergebnishaushalt kann sich sehen lassen: Hier ergibt sich eine Gesamtergebnis von 6.417.237 Euro – ursprünglich ausgegangen war man von einem negativen Wert von 342.290 Euro.

Für den guten Abschluss sind vor allem geplante Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen verantwortlich, die 2019 nicht in Angriff genommen wurden. Dies führte dazu, dass die veranschlagten Ausgaben in Höhe von 2.396.990 Euro nicht in der gesamten Höhe ausgeschöpft werden mussten. Eines der nicht angegangenen Projekte ist beispielsweise die Friedhofsmauer in Mörtelstein, deren Sanierung erst in diesem Jahr fertiggestellt wurde und somit im Haushalt 2020 abgerechnet wird. Auch die erst begonnenen Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten am evangelischen Kindergarten in Obrigheim "sparten" dem Haushalt 2019 Ausgaben von rund einer Million Euro. Des Weiteren wurden der Bau des Grüngutplatzes sowie die Brandmeldeanlage der Schule verschoben. Umgesetzt wurden hingegen geplante Sanierungsarbeiten an den Kanälen.

Mit Blick auf das nun abgerechnete Haushaltsjahr 2019 konnte der Kämmerer mitteilen, dass man eine "deutliche Vermögensmehrung" erreicht habe. Der letzte Kredit der Gemeinde konnte ebenfalls im September 2019 getilgt werden. Damit ist die Gemeinde schuldenfrei.

Die Bilanz weist zum Jahresende 2019 einen Wert von 88.199.543 Euro (Vorjahr: 82.650.995 Euro) aus. Trotz Nettoabschreibungen von rund einer Million Euro wuchs das gemeindliche Vermögen erneut, und der Jahresabschluss kann als "positives, ordentliches wie auch außerordentliches Ergebnis" betrachtet werden. Die Rücklagen aus Überschüssen steigen auf nun 12.079.140 Euro an.

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"Die Finanzlage ist weiterhin solide und gut", meinte Gemeindekämmerer Thorsten Sienholz. Jedoch sollten diese Mittel nicht leichtfertig genutzt werden. Vielmehr müsse das Augenmerk auf dem Kapitalerhalt liegen. Dies sah auch Bürgermeister Achim Walter so.

Die Sprecher der Fraktionen dankten Sienholz und seinem Team für die gute Arbeit. "Obrigheim steht 2019 hervorragend da, aber der sich abzeichnende Abschwung und die kommenden Baumaßnahmen werden die finanzielle Kraft der Gemeinde schmälern", meinte Bernard Lukas (CDU/Bürgerliste). Gemeinderat Johannes Schäfer (SPD) appellierte an alle, sich nicht vom "guten Ergebnis blenden zu lassen", da in den kommenden Jahren zahlreiche große Bauprojekte anstünden. Dem konnte sich Ulrich Halder (FW) nur anschließen. Er wollte "normal weiterwirtschaften und jede Maßnahme auf Sinn und Wirtschaftlichkeit prüfen".

Bürgermeister Walter wies abschließend noch darauf hin, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht absehbar seien und somit für die Haushalte 2020 und 2021 noch große Unwägbarkeiten bestünden. Trotzdem sei es gut, "noch Geld in der Hinterhand zu haben". Einstimmig wurde die Jahresrechnung beschlossen.

Info: Aufgrund eines Übertragungsfehlers erreichte dieser Bericht erst mit großer Zeitverzögerung die Redaktion. Wir bitten, die Verspätung zu entschuldigen.

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