"Weil ich enn Dabbscheedel binn"

Neckargemünd kämpft mit witziger Plakataktion gegen wilden Müll

Mit Humor und im Dialekt - Last für Bauhof

17.09.2020 UPDATE: 18.09.2020 06:00 Uhr 59 Sekunden
Originell: Diese Plakate sollen in Neckargemünd zu weniger wildem Müll führen. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) "Warum wirfst du deinen Müll in die Landschaft?" fragt die Stadt seit Kurzem auf Plakaten. Und liefert gleich drei Antworten mit: "Weil ich enn Dabbscheedel binn", "Weil mer die Umweld egal iss" und "Weil eh ener hinner mer her butzd". Bei der Bekämpfung von wilden Müllentsorgungen geht die Stadt am Neckar einen neuen und kreativen Weg. Per QR-Code auf dem Plakat gelangen Bürger mit dem Smartphone auf ein Formular auf der städtischen Internetseite, auf dem wilder Müll gemeldet werden kann.

"Grundsätzlich klagen viele Kommunen darüber, dass wilde Müllablagerungen eher zu- als abnehmen", sagt Bürgermeister Frank Volk auf RNZ-Anfrage. "Das belastet unseren Bauhof sehr." Dieser sei ständig dabei, wilde Müllkippen zu beseitigen und zu entsorgen, was Personalressourcen verschlinge und außerdem Geld koste.

Die Idee mit den Plakaten gebe es schon in anderen Kommunen. Man habe das aufgegriffen und die Plakate auf Neckargemünd angepasst. "Die Ansprache erfolgt absichtlich im Dialekt, damit man etwas langsamer liest", erklärt Volk. "Hochdeutsch würde schnell überlesen." Außerdem schaffe man so eine gewisse Flapsigkeit vor einem ernsten Hintergrund. "Die Plakate sind ganz nett geworden", meint der Rathauschef.

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Etwa 100 Stück wurden gedruckt und etwa 20 davon im Stadtgebiet aufgestellt – an Stellen, an denen der Bauhof immer wieder Müll entsorgen muss. So zum Beispiel am Campingplatz an der Friedensbrücke. Die Standorte der Plakate würden aber "sukzessive verändert", so Volk. Ob sie Wirkung zeigen – also Müllablagerungen abnehmen oder zumindest mehr Bürger diese melden – wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Noch gebe es hierzu keine Erkenntnisse.

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