Mannheim/Heidelberg

MVV will Fernwärme Rhein-Neckar komplett übernehmen

Unternehmen will EnBW-Anteile - Neuordnung von Versorgung der Stadtwerke Heidelberg, Schwetzingen sowie Edingen-Neckarhausens

03.08.2020 UPDATE: 04.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden
Die Fernwärme-Versorgung in der Region übernimmt größtenteils das GKM. Foto: dpa

Von Matthias Kros

Mannheim/Heidelberg. Die Mannheimer MVV Energie AG will die Fernwärme Rhein-Neckar GmbH (FRN) komplett übernehmen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Montag auf RNZ-Anfrage.

Bislang besitzen die Mannheimer 50 Prozent der Anteile, der Rest liegt bei dem Karlsruher Energieversorger EnBW. "Es handelt sich um eine für alle Beteiligten sinnvolle Vereinheitlichung der Verhältnisse im Fernwärmenetz der Region", sagte der MVV-Sprecher. Die Übernahme muss von den Kartellbehörden noch genehmigt werden. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Für die Kunden ändere das Vorhaben nichts, versicherte der Sprecher.

FRN verantwortet die netzseitige Versorgung der Stadtwerke Heidelberg und Schwetzingen mit Fernwärme aus dem Großkraftwerk Mannheim (GKM). Die Verteilung erfolgt durch ein von FRN betriebenes, rund 15 Kilometer langes Wärmenetz.

Außerdem übernimmt FRN die Nahwärmeversorgung in der Gemeinde Edingen-Neckarhausen. Diese umfasst den Angaben zufolge die Erzeugung, Verteilung und den Vertrieb von Nahwärme. Beide Geschäftsfelder nutzen die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung bei der Bereitstellung des Wärmebedarfs. In Edingen-Neckarhausen betreibt FRN neben gasbefeuerten Reserve- und Spitzenlastanlagen zusätzlich ein mit Biomethan angetriebenes Blockheizkraftwerk. Insgesamt versorgt FRN nach Angaben der EnBW ihre Kunden in der Rhein-Neckar-Region pro Jahr mit 550 Millionen Kilowattstunden Wärme.

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Die Übernahme des EnBW-Anteils durch die MVV ist ein weiterer Schritt einer Entflechtung der beiden Energiekonzerne. Bereits im Frühjahr hatten EnBW und RheinEnergie ihre Anteile an dem Mannheimer Unternehmen in Höhe von 45,1 Prozent an den internationalen Vermögensverwalter First State Investment verkauft. In den Jahren zuvor waren sich EnBW und MVV nicht immer grün. So wurde den Karlsruhern nachgesagt, dass sie die MVV feindlich übernehmen wollten. Mehrheitseigentümer der MVV ist nach wie vor die Stadt Mannheim, der Rest der Anteile liegt im freien Handel an der Börse.

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