MVV und Stadtwerke Heidelberg gründen "Wärme.Netz.Werk Rhein-Neckar"
Für zukunftsorientierte Fernwärmeversorgung - Klimaschutz voranbringen

Die Vertragsunterzeichnung: Sitzend Markus Morlock (Stadtwerke Heidelberg Netze) und Eva Werner (MVV Energie), die beiden Geschäftsführer der neuen Gesellschaft Wärme.Netz.Werk. Stehend (v.l.): Peter Erb (Prokurist bei den Stadtwerken Heidelberg), Dr. Hansjörg Roll (Technikvorstand der MVV), Michael Teigeler (Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg) und Ralf Klöpfer (Vertriebsvorstand der MVV). Foto: MVV
Heidelberg/Mannheim. (mare) Mehr grüne Wärme, mehr Klimaschutz - diesen Zielen haben sich die Mannheimer MVV und die Stadtwerke Heidelberg verschrieben. Darum machen beide Energieunternehmen jetzt gemeinsame Sache: Am Mittwoch wurde die Gesellschaft Wärme.Netz.Werks Rhein-Neckar gegründet. Mit dieser Plattform wollen die Energieversorger gemeinsam die Fernwärme erneuerbarer machen, wie sie in einer Presseerklärung mitteilen.
Hintergrund
MVV
Mit fast 6.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Euro ist MVV eines der führenden Energieunternehmen und zählt zu den Vorreitern der Energiewende in Deutschland. Im Mittelpunkt steht die zuverlässige, wirtschaftliche und
MVV
Mit fast 6.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Euro ist MVV eines der führenden Energieunternehmen und zählt zu den Vorreitern der Energiewende in Deutschland. Im Mittelpunkt steht die zuverlässige, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung der Kunden aus Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Dabei besetzt MVV alle Stufen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette: von der Energieerzeugung, dem Energiehandel und der Energieverteilung über den Betrieb von Verteilnetzen bis hin zum Vertrieb, dem Umweltgeschäft und dem Energiedienstleistungsgeschäft. Mit seiner Unternehmensstrategie setzt das Unternehmen konsequent auf den Ausbau erneuerbarer Energien, die Stärkung der Energieeffizienz sowie den weiteren Ausbau der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung und der umweltfreundlichen Fernwärme. Mit dem regionalen Fernwärmenetz werden nicht nur Mannheim und Heidelberg, sondern auch Schwetzingen, Brühl, Ketsch sowie Speyer versorgt. In Mannheim sind mit einer Netzlänge von 567 Kilometern über 60 Prozent aller Haushalte an die Fernwärme angeschlossen.
Stadtwerke Heidelberg
Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der größten 100-prozentig kommunalen Energieversorger mit den Sparten Strom, Gas und Fernwärme. Für die Stadt Heidelberg haben sie zudem die Wasserversorgung sowie Finanzierungs- und Koordinationsaufgaben im ÖPNV übernommen und betreiben zusätzlich Schwimmbäder, Bergbahnen sowie Garagen in Heidelberg. Zusammen mit der Stadt und mit vielen Partnern in der Region bringen sie die Energiewende vor Ort voran. Viele Ziele ihrer Energiekonzeption 2020/ 2030 haben sie schon erreicht: Die Steigerung der Eigenerzeugung, den Ausbau der hocheffizienten Fernwärme, eine Erhöhung des Anteils der grünen Wärme und einen Ökostromanteil von über 80 Prozent an ihrem Strommix. Zudem bieten sie auch ihren Kunden zahlreiche Services rund um Energiesparen und Klimaschutz an. Mit rund 1.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 296 Millionen Euro ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber in Heidelberg. Das Fernwärmenetz der Stadtwerke Heidelberg hat eine Länge von rund 230 Kilometer und versorgt rund 5.200 Hausanschlüsse. Der Anteil der Fernwärme am verfügbaren Wärmemarkt in Heidelberg liegt bei 47 Prozent.
Eine Plattform für nachhaltige Zukunftsthemen und Zukunftstechnologien in nennen die beiden Unternehmen ihr gemeinsames Baby. Das Wärme.Netz.Werk soll dabei helfen, dass in der Metropolregion Heizung und Warmwasser künftig verstärkt aus erneuerbaren Energiequellen kommen. "Durch die Kooperation mit der MVV können wir gemeinsam die Fernwärme im regionalen Kontext weiter entwickeln", sagt Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, und glaubt: "Das hilft uns, unsere anspruchsvollen Ziele für mehr grüne Wärme und somit für mehr Klimaschutz erreichen zu können."
"Fernwärme ist und bleibt eines der wichtigsten Instrumente zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland", betonte MVV-Vorstand Ralf Klöpfer bei der Vertragsunterzeichnung. Gerade in Ballungsgebieten sei die Fernwärme Grundlage einer umwelt- und klimafreundlichen Wärmeversorgung. Und sie bringe auch Sicherheit bei der Versorgung und sei wirtschaftlich rentabel. "Dazu wollen wir in den kommenden Jahren die Fernwärme in der Region schrittweise erneuerbarer machen", so Klöpfer.
Eine große Herausforderung für die Zukunft haben die Gründer auch schon ausgemacht: dezentrale Einspeiser. Daher werde es gelten, die immer komplexer werdenden Systeme zu beherrschen. "Erste gemeinsame Projekte sind bereits in Planung", so Eva Werner von der MVV, die gemeinsam mit Markus Morlock von den Heidelberger Stadtwerken die Geschäftsführung übernehmen wird. Sitz der neuen Gesellschaft wird Heidelberg sein.
Ein zentraler Aspekt sei, so Markus Morlock abschließend, dass die Fernwärme im Wettbewerb mit anderen Energieträgern stehe. "Unsere Kunden erwarten faire Preise. Deshalb werden wir uns auch intensiv mit der zukunftsorientierten technisch-wirtschaftlichen Optimierung des Gesamtsystems beschäftigen."
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Bei der Jahreshauptversammlung der MVV hatte jüngst Proteste von Klimaaktivisten gegeben. Vorstands-Chef Georg Müller hatte dabei das Großkraftwerk Mannheim verteidigt.