Mit den ersten 20 Hektar im Baugebiet "Marienhöhe" geht es 2021 los
Planungen für neues Baugebiet "Marienhöhe" gehen voran - Wertvoller Boden findet neue Verwendung - Verbot von Schottergärten

Buchen. (rüb) Im kommenden Jahr möchte die Stadt mit der Erschließung der ersten 180 Bauplätze des neuen Baugebiets "Marienhöhe" beginnen. 2022 könnten dann, so die Planung, die ersten Bauherren loslegen. Die Bauplätze sind stark nachgefragt: Die Zahl der Reservierungen übersteigt schon jetzt die der entstehenden Bauplätze. Mit dem Beschluss zur Offenlegung nahm der Bebauungsplan "Marienhöhe I" am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung eine weitere Hürde – und zwar einstimmig.
Im aktuellen Flächennutzungsplan ist die "Marienhöhe" mit rund 35 Hektar als Wohnbaufläche vorgesehen. Im Endausbau könnten dort bis zu 1500 Menschen leben. Der Großteil des Gebiets wird aktuell noch landwirtschaftlich genutzt. In den ersten beiden Bauabschnitten, die zusammen durchgeführt werden, geht es um rund 20 Hektar. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte dann noch die "Marienhöhe II" mit weiteren 15 Hektar erschlossen werden.
Im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden im November Wünsche und Anregungen geäußert, die nun teilweise in der Planung berücksichtigt worden sind. Fachbereichsleiter Günter Müller stellte das städtebauliche Konzept für die "Marienhöhe" vor. Die Baugrundstücke sind zwischen 550 und 800 Quadratmeter groß. Einfamilien- und Doppelhäuser stellen mit weitem Abstand den häufigsten Bautyp dar. Am nördlichen Rand des Gebiets sind neun Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Richtung Osten, kurz vor der Bahnlinie, sind Reihenhäuser geplant.

Was den Umwelt- und Naturschutz angeht, sei bei der Planung ein enormer Aufwand zu leisten, verdeutlichte Müller. So befinde sich das flächenhafte Naturdenkmal "Amorbacher Hohl" im Plangebiet. Dies habe man mit großzügigem Abstand berücksichtigt. Großzügige Grünzonen sind im Osten entlang der "Amorbacher Hohl" sowie als Querspange, die den Bauabschnitt eins und zwei trennt, vorgesehen.
Doch nicht nur das: Auf jedem Grundstück soll später einmal ein einheimischer Laub- oder ein Obstbaum gepflanzt werden. Dem Natur- und Artenschutz dient eine weitere Vorgabe: Schottergärten oder -böschungen sind, so die Festsetzungen des Bebauungsplans, nicht erlaubt. Insekten und Vögel werden sich bedanken.
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Der Gedanke der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in einem weiteren Aspekt wider: Der hochwertige Boden, der von Landwirten bei der Diskussion über die "Marienhöhe" immer als Argument gegen eine Umwandlung in ein Wohngebiet angeführt worden war, soll nicht verloren gehen. Rund 11.000 Kubikmeter Oberboden, die bei der Erschließung anfallen, sollen anderweitig auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden, um dort die Bodenqualität zu verbessern.
Stadträtin Dr. Elisabeth Weidmann wollte wissen, ob bei den an den Bahngleisen geplanten Reihenhäusern mit Lärmbelästigungen zu rechnen sei. Hier konnte Günter Müller Entwarnung gegeben: Laut des Lärmgutachtens seien keine nennenswerten Beeinträchtigungen zu erwarten. Dies liege vor allem daran, dass es auf der Strecke keinen Güterverkehr gebe – denn der sei nun einmal besonders laut.