Ladenburger Musikfestival plant jetzt für 2021 mit Xavier Naidoo
Tickets behalten Gültigkeit - Umsatzeinbruch für Agentur eine "Katastrophe"
Von Axel Sturm.
Ladenburg/Weinheim. Von der Absage aller Großveranstaltungen bis zum 31. August sind auch das Ladenburger Musikfestival und der Weinheimer Kultursommer betroffen. Die Absage bezieht sich allerdings nur auf das Jahr 2020, sagte der Konzertveranstalter Dennis Gissel von der Hirschberger Agentur DeMi-Promotion im Gespräch mit der RNZ.
"Alle gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit, denn wir wollen die beiden Veranstaltungen im Sommer 2021 neu terminieren", betonte er. Derzeit laufen Gespräche mit dem Kulturamt der Stadt Weinheim, und auch mit dem Ladenburger Bürgermeister Stefan Schmutz ist Gissel in Kontakt, um einen neuen Termin auf der Festwiese im nächsten Jahr zu finden.
Die Ersatztermine des Weinheimer Kultursommers und des Ladenburger Musikfestivals stehen noch nicht fest. Gissel rechnet damit, dass er in etwa zwei Wochen die neuen Termine nennen kann. "Die Bemühungen der beiden Ansprechpartner, einen Ausweichtermin zu finden, sind groß", dankte der Konzertveranstalter für die Unterstützung. Ob in Ladenburg weiterhin mit dem Sänger Xavier Naidoo geplant werde, beantwortete Gissel mit einem klaren Ja. Der Vertrag mit dem Künstler habe nach wie vor Gültigkeit.
Wegen umstrittener Äußerungen des Künstlers, Naidoo stellte Bürgermeister Schmutz, die Grünen und SPD in eine faschistische Ecke, gab es in der Römerstadt zuletzt starke Vorbehalte. Kritiker brachten deutlich zum Ausdruck, dass der Sohn Mannheims in der Nachbarkommune nicht willkommen ist.
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Das Ladenburger Musikfestival war vom 14. bis 18. August geplant. Knapp 11.000 Tickets seien für die Konzerte von Dieter Thomas Kuhn, Xavier Naidoo und Rainhard Fendrich bereits verkauft worden. Der Ticketvertrieb für den Weinheimer Kultursommer vom 31. Juli bis zum 2. August 2020 sei ebenfalls erfreulich verlaufen. Für die bestuhlte Veranstaltung im Schlosspark mit je 1000 Sitzplätzen sind 40 Prozent der Kapazitäten verkauft.
Gissel ist zuversichtlich, dass alle Künstler für den Ersatztermin im nächsten Jahr gebucht werden können. Aber, nur wenn ein Künstler den Ersatztermin im nächsten Jahr nicht wahrnehmen kann, dürften die Tickets umgetauscht werden. Allerdings wird auch dann kein Bargeld ausgezahlt – in diesem Fall wird ein Gutscheinsystem in Kraft treten.
Für die Hirschberger Agentur sei der Umsatzeinbruch "die totale Katastrophe". Der Inhaber und seine fünf fest angestellten Mitarbeiter hoffen, dass man im November wieder in "die liquide Spur" finden wird. Gissel prognostiziert, dass es ein Sterben von Veranstaltungsagenturen geben wird, denn die Unterhaltungsbranche sei von der Coronakrise besonders stark betroffen.
Gissel ist aber guten Mutes, dass sein Unternehmen "die Zeitbomben-Zeit" überleben wird. "Wir konnten in letzten Jahren zum Glück Rücklagen bilden – aber grenzenlos ist unser Durchhaltevermögen nicht", sagte er.