Die ersten Straßenbahn-Schienen sind in Leimen schon raus
An der Straßenbahnlinie 23 in Leimen hat die Sanierung begonnen - Der Rückbau der Gleise ab Friedhof läuft planmäßig

Von Nicolas Lewe
Leimen. Der Leimener Friedhof ist für gewöhnlich ein Ort der Stille, der Besinnung und des Innehaltens. Doch in diesen Tagen müssen sich die Besucher darauf einstellen, dass die gewohnte Ruhe wegen der nahen Arbeiten an der Straßenbahnlinie 23 zumindest phasenweise gestört wird. Seit Anfang März sind die Arbeiter im Auftrag der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) zwischen der Endhaltestelle Leimen Friedhof und der Haltestelle Moltkestraße mit dem Rückbau der Gleise beschäftigt.
"Alles läuft planmäßig", berichtet RNV-Sprecher Florian Benz auf Nachfrage der RNZ. Wer als Passant an der Baustelle vorbeikommt, sieht dort Schaufelbagger und Lastwagen im Einsatz. Während Erstere die einzelnen Gleiselemente herausheben, stehen Letztere zum Abtransport von Erde und Bauschutt bereit. Absperrgitter und Warnbaken machen für den motorisierten Verkehr unmissverständlich klar: Hier ist ein Durchkommen nur eingeschränkt möglich. Für die direkten Anwohner der Baustelle gilt laut RNV aber während der gesamten Maßnahme: "Wo nicht gebaut wird, bleiben Häuser und Betriebe mit dem Fahrzeug in der Regel erreichbar."
Die privaten Zufahrten seien aktuell nicht nennenswert eingeschränkt, bestätigt Unternehmenssprecher Benz. Das bedeute, dass auch Müllabfuhren die Grundstücke in der aktuellen Bauphase weiter anfahren können. Im späteren Verlauf, wenn dann mit den Leitungsarbeiten begonnen werde, könne es zwischenzeitlich immer wieder zu Beeinträchtigungen kommen. "Momentan", so hält Benz fest, "ist noch alles ganz am Anfang. Es gehe darum, "erst einmal etwas wegzuschaffen". Alle Anwohner seien von der RNV im Vorfeld mit einem Flugblatt versorgt worden, das sie informiert habe, was, wann und wo gemacht wird.
Wie die RNV auch bereits bei einer Bürgerinfoveranstaltung im Vorfeld erklärt hatte, sollen die Arbeiten an der Linie 23 zwischen den Haltestellen Leimen Friedhof und Kurpfalz-Centrum insgesamt zwei Jahre dauern und fünf Bauphasen in vier Baufeldern umfassen. Die Kosten für das rund 15 Millionen Euro teure Sanierungsprojekt teilen sich die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), die Stadt Leimen und die Leitungsbetreiber. Ziel ist der barrierefreie Ausbau der Straßenbahnhaltestellen Kurpfalz-Centrum, Moltkestraße und Leimen Friedhof, die Erneuerung der Gleise sowie die Tiefbauarbeiten in der Römerstraße und der Nußlocher Straße.
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In der aktuell laufenden ersten Bauphase werden die Gleise bis zur Kreuzung mit der Bismarckstraße zurückgebaut. Die zweite Bauphase, welche neben Leitungsarbeiten auch die Einbringung der neuen Gleise vorsieht, soll dann den Plänen der RNV zufolge im August starten. Dann wird auch mit dem barrierefreien Umbau der Endhaltestelle Leimen Friedhof begonnen.
Eine größere Einschränkung für alle Straßenbahnnutzer wird es voraussichtlich ab Februar 2021 geben. Dann fährt die Linie 23 bis zum Ende der Baumaßnahme im März 2022 nur noch bis zur Haltestelle Georgi-Marktplatz. Die zusätzlichen 100 Meter Fußweg dürften allerdings für die Wenigsten ein größeres Problem darstellen.
Info: Weitere Informationen zur Großbaustelle gibt es im Internet unter der Adresse www.rnv-online.de/leimen