John Ehret gewinnt gleich im ersten Wahlgang
Der Amtsinhaber setzte sich gegen seine Stellvertreterin Heike Kramer durch - Hohe Wahlbeteiligung von über 74 Prozent

Von Christoph Moll
Mauer. Für Virologen dürfte das Geschehen auf dem Rathausplatz von Mauer ein Graus gewesen sein: Dutzende Menschen geben einer Person kräftig und meist auch noch mehrere Sekunden lang die Hand. Darf man das in Zeiten des Corona-Virus überhaupt noch? Die Mauermer sagten am Sonntagabend "Ja" und gratulierten ihrem frisch wiedergewählten Bürgermeister herzlich.
Nachdem um Punkt 18 Uhr die Wahlurne im Rathaus geleert worden war, wuchsen zwei Stapel fast synchron in die Höhe: Es waren jene von John Ehret und Heike Kramer. Dass die Bürgermeisterwahl zum Duell zwischen dem parteilosen Amtsinhaber und seiner Stellvertreterin von der CDU wurde, war klar. "Eins" und "sieben" waren die Zahlen, die bei der Auszählung immer wieder fielen. Es waren die Plätze von Ehret und Kramer auf dem Stimmzettel. Eine Dreiviertelstunde später stand fest: Ehret bleibt Bürgermeister des 4000-Seelen-Dorfes. Der Amtsinhaber erhielt 60,20 Prozent der Stimmen, Kramer kam auf 38,79 Prozent.
Hintergrund
Die Bürgerschaft hat abgestimmt. Hier das Ergebnis der Bürgermeisterwahl im Überblick:
> Wahlberechtigte: 3208
> Wahlbeteiligung: 2382 (74,25 %)
> Gültige Stimmen: 2372
Von den gültigen Stimmen entfielen auf:
> John Ehret: 1428
Die Bürgerschaft hat abgestimmt. Hier das Ergebnis der Bürgermeisterwahl im Überblick:
> Wahlberechtigte: 3208
> Wahlbeteiligung: 2382 (74,25 %)
> Gültige Stimmen: 2372
Von den gültigen Stimmen entfielen auf:
> John Ehret: 1428 (60,20 %)
> Yesamin Fritzsche: 2 ( 0,08 %)
> C. Kleinholdermann: 0 ( 0,00 %)
> Björn Leuzinger: 1 ( 0,04 %)
> Daniel Wagner: 10 ( 0,42 %)
> Karl-Heinz Eith: 2 ( 0,08 %)
> Heike Kramer: 920 (38,79 %)
> Max. v. Moers-Meßmer: 1 ( 0,04 %)
> Stefan Hofmann: 0 ( 0,00 %)
> Tobias Langer: 5 ( 0,21 %)
> Sonstige: 3 ( 0,13 %)
John Ehret, der amtierende Bürgermeister von Mauer, hat die absolute Stimmenmehrheit geholt und damit die Wahl bereits im ersten Durchgang gewonnen. Er wird auch in den nächsten acht Jahren als Rathauschef die Geschicke Mauers leiten. (fre)
Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Mauermer am Sonntagabend auf den Rathausplatz, um das Ergebnis zu erfahren. Unter den rund 400 Neugierigen waren auch zahlreiche Bürgermeister aus der Region.
Um 18.51 Uhr wurden sie von Joachim Frühauf "erlöst". Der Vorsitzende des Wahlausschusses spannte sie aber erst noch ein wenig auf die Folter: "Die Entscheidung ist gefallen", sagte er und machte damit schon einmal klar, dass es keinen zweiten Wahlgang geben wird, der angesichts der zehn Kandidaten durchaus möglich gewesen wäre.
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"Es gab wie erwartet ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den ernsthaften Kandidaten aus Mauer", steigerte Frühauf die Spannung weiter und nannte die "überragende Wahlbeteiligung" von 74,25 Prozent, die für den ersten Applaus sorgte. Als Frühauf die Stimmenzahlen verlas, wurde es mucksmäuschenstill, bis er verkündete: "Der neue Bürgermeister ist auch der alte." Die 21 Stimmen an die sieben Kandidaten der Satirepartei "Die Partei" und den Bewerber der ÖDP erwähnte er gar nicht.
Im tosenden Applaus küsste John Ehret erst einmal seine Frau Katja und nahm erste Glückwünsche entgegen, während Frühauf von einem "sehr guten Ergebnis, das die Arbeit bestätigt" sprach. Und auch für Heike Kramer gab’s Applaus für ein, so Frühauf, "beachtenswertes Ergebnis".

"Ich bin überglücklich", sagte Ehret. Die letzten Wochen seien "anstrengend und nervenaufreibend" gewesen. "Ich hatte auf 60 Prozent gehofft", gestand der 48-Jährige und dankte für das Vertrauen.
Er zollte Heike Kramer Respekt: "Ich habe am Anfang überreagiert", räumte Ehret ein und meinte damit eine öffentlich gewordene SMS an "Vertraute", in der er ihre Kandidatur kritisierte. "Ich denke, es ist nichts hängengeblieben, und ich reiche Dir die Hand", sagte er zu Kramer und dankte für den fairen Wahlkampf. So sah es auch Kramer. "So ist Demokratie", sagte die 57-jährige Schulsekretärin am Gymnasium Bammental. "Ich kann mit dem super Ergebnis gut leben." Kramer will ihr Engagement im Gemeinderat und in Vereinen fortsetzen.
Nun bleibt abzuwarten, ob die "Partei" gegen die Wahl vorgeht. Drei Bewerber der Satirepartei durften ihre Rede bei der Kandidatenvorstellung nicht zu Ende halten. Das war am Sonntagabend aber egal. Die Wahlparty in der Sport- und Kulturhalle ging bis spät in den Abend – auf Kosten des Siegers.