Miramar Weinheim

Das sagen die Fraktionen zu den Parkhaus-Plänen des Miramars

Keinen Quadratmeter des städtische Strandbads opfern - Ein "Parkhaus gegen Erweiterung" ist bisher aber mit keiner so einfach zu machen

18.02.2020 UPDATE: 19.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Auf den Parkplatz vor dem Miramar passen rund 950 Autos. Ein großer Teil der Fläche gehört der Stadt Weinheim und ist damit öffentlicher Parkraum. Foto: Kreutzer

Weinheim. (web) Soll das Miramar ein Parkhaus errichten – und im Gegenzug die Möglichkeit erhalten, ein Beherbergungsangebot aufzubauen? Die Parteien und Gruppierungen im Weinheimer Gemeinderat sehen das bislang unterschiedlich. Das geht aus den Antworten hervor, die der RNZ nach einer Anfrage Ende letzten Monats nach und nach zugehen.

"Ein Parkhaus wäre eine durchaus angebrachte Lösung", so GAL-Fraktionschefin Elisabeth Kramer. Dass das Bad die damit verbundenen 500 weiteren Parkplätze an Erweiterungsmöglichkeiten knüpft, "halten wir allerdings für eine wenig verantwortliche Haltung". Es habe schon in der Vergangenheit Erweiterungen gegeben, zum Teil auf Kosten der Freifläche am Badeseebereich: "Zumal hinter der sogenannten Erweiterungsmöglichkeit womöglich ein Wunsch nach einem Hotel am Waidsee verborgen ist." Kramer erinnert an den Bürgerentscheid von 1981, der einen Hotelbau am Waidsee verhinderte. Die GAL denke eher an einen Shuttle-Betrieb zwischen Stadion-Parkplatz und Miramar.

Auch Günter Bäro (Freie Wähler) hält ein Parkhaus für eine geeignete Lösung, um den Parkdruck zu verringern. Die Parkgebühren müssten aber beim Lösen von Eintrittskarten erstattet werden, um die Suche nach Park-Alternativen zu vermeiden. Auch der FW-Fraktionschef will keine Verkleinerungen des städtischen Strandbads.

In Bezug auf ein Hotel verweist er auf den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, der keine weiteren Hotels in Weinheim sieht. Nachdem der Gemeinderat trotzdem ein Hotel an der Mannheimer Straße auf den Weg gebracht hat, sei der Bedarf gedeckt. Komme das Parkhaus nicht, lasse sich der Parkdruck in den Wohngebieten nur mit drastischen Einschränkungen verringern, so Bäro.

"Die Linke" sieht die Erweiterungs-Ideen des Bad-Inhabers weniger kritisch: "Wenn er das Miramar durch ein zusätzliches Hotel zu einem Resort ausbauen will, ist das aus Sicht seines Unternehmens ein nachvollziehbares Verlangen." Die Fraktion erwarte aber, dass dies nicht zu Lasten der Fläche des städtischen Strandbades gehen darf. Zudem müsse das Bad vermehrt über die Muckensturmer Straße erschlossen werden, um die Weinheimer Waidallee zu entlasten. "Entscheidend wird sein, dass derartige Pläne mit den Bürgern besprochen werden", verweisen die Stadträte auf die bald beginnende Zukunftswerkstatt.

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Unabhängig von der Hotelfrage erscheine den Linken der Bau eines Parkhauses auf dem Gelände des bestehenden Parkplatzes sinnvoll. Dafür müsse man aber wissen, wie viele der heutigen Stellplätze den 500 Parkhausparkplätzen weichen müssten und ob die Zahl an Parkplätzen dann auskömmlich ist. "Da sind wir in Bezug auf die Ferienzeiten eher skeptisch. Zudem befürchten wir, dass das Miramar das Parkhaus bewirtschaften will, weil dies zu erneutem Ausweichverhalten von Autofahrern führen kann."

Die Stellungnahme der FDP folgt in der kommenden Ausgabe. Auch die CDU will sich zeitnah äußern.

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