Betrüger kaperten elektronisches Postfach der Bücherei
E-Mails mit falschem Hilferuf im Namen der Leiterin versendet

Gaiberg. (luw) "Ich bin nach Ukraine verreist und habe meine Tasche verloren samt Reisepass und Kreditkarte", heißt es in einer Nachricht, die derzeit von der offiziellen E-Mail-Adresse der Gemeindebücherei versendet wird. "Hilfe!" steht im Betreff, als Absender wird neben der Adresse "Buecherei-Gaiberg@gmx.de" auch Büchereileiterin Andrea Schuh angegeben. Sie ist allerdings nicht in der Ukraine und befindet sich auch in keiner misslichen Lage. Ihr geht es gut, sie hält sich wie gewohnt in Gaiberg auf. Die RNZ sprach mit ihr über die Betrugsmasche von sogenannten "Hackern".
Der als Andrea Schuh getarnte Absender bittet in dem vermeintlichen Hilferuf darum, zu antworten und ihr "so schnell wie möglich" 1650 Euro auszuhändigen. "Die Botschaft ist bereit, mir zu helfen, einen Flug ohne meinen Reisepass zu nehmen. Bitte ich zähle auf dich", steht in der Nachricht – verbunden mit der Ankündigung, den erbetenen Betrag bald wieder zurückzuzahlen. "Ich warte auf Deine Antwort. Liebe Grüße, Andrea", ist die Nachricht unterschrieben.
Auf Nachfrage bestätigt die echte Andrea Schuh: Betrüger haben sich Zugang zum E-Mail-Konto der Bücherei verschafft und hoffen nun auf Empfänger dieser Nachricht, die ihnen auf den Leim gehen. "Wir haben am Dienstag viele Rückmeldungen bekommen, dass Menschen diese Mail erhalten", so Schuh. Ihr selbst sei bereits am Montag aufgefallen, dass im E-Mail-Postfach der Bücherei zahlreiche "Spam-Mails" mit dubiosem Inhalt eingegangen waren. Vermutlich habe die Nachricht der Betrüger jeder bekommen, der schon einmal E-Mail-Kontakt mit der Gaiberger Bücherei hatte. Vermutlich hatten die "Hacker" besonders leichtes Spiel, weil es sich bei der E-Mail-Adresse der Bücherei um einen kostenlosen Dienst des sogenannten "Freemail-Anbieters" GMX handelt. Jedenfalls sollten Empfänger der betreffenden E-Mail diese nicht beantworten, sondern einfach löschen.
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"Unser IT-Fachmann kümmert sich um das Problem", sagte Ordnungsamtsleiterin Karin Oehmig gestern. Bisher habe sie noch keine Information darüber, wie das Problem behoben werden soll. Es sei möglich, dass die Bücherei ihre alte Mail-Adresse sperren und eine neue anlegen müsse. Sobald dies so weit ist, will die Gemeindeverwaltung die Öffentlichkeit darüber informieren.