Heidelberg

Den Langen Anger am besten umfahren

Für die Sicherheit der Schulkinder: Straße ist in Höhe des Gadamerplatzes gesperrt - Umleitungen sind ausgeschildert

26.09.2019 UPDATE: 27.09.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden

Bei der Schulwegkontrolle der Polizei in der Bahnstadt gab es kaum Verkehrsverstöße. Dafür äußerten einige Bahnstädter ihren Unmut über die Sperrung des Langen Angers: Rangierende Lkw gefährdeten die Kinder. Foto: Alex

Von Timo Teufert

Heidelberg. Der Schulweg der Kinder, die die Grundschule Bahnstadt besuchen, soll sicherer werden. Deshalb ist der Lange Anger seit 9. September für den Durchgangsverkehr gesperrt. So können die Schüler aus den südlichen Quartieren der Bahnstadt problemlos die Straße queren, um zur Grundschule im Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus "B3" zu kommen. Wegen der Sperrung und der möglichen Umleitungsstrecken kam es zu Irritationen.

Autofahrer, die die Bahnstadt durchqueren wollen, sollten die Eppelheimer Straße und den Czernyring nutzen und nicht in den Langer Anger einfahren. "Dafür wurden Hinweisschilder aufgestellt, die derzeit noch um weitere Schilder ergänzt werden", erklärt eine Stadtsprecherin. Die Stadt beobachtet in Zusammenarbeit mit der Polizei und einem Dienstleister vor Ort weiter die Situation und wird bei Bedarf weitere Maßnahmen umsetzen. Eine Gefahr für die Kinder durch rangierende Lastwagen, die trotz der Schilder bis zur Sperrung fahren, sieht die Stadt eher nicht: "Kinder können die gut 60 Meter lange Sperrung in Höhe des Gadamerplatzes nutzen, um die Straße zu überqueren. Dort können keine Lastwagen fahren, rangieren oder wenden", so die Sprecherin.

Wer fälschlicherweise doch in den Langen Anger in Richtung Gadamerplatz einfährt, um die Bahnstadt zu durchqueren, kann eine Ausweichroute nutzen: Von der Speyerer Straße kommend kann der Lange Anger bis zur Galileistraße befahren werden. Von dort führt die Umleitung über die Noetherstraße und Kosselstraße zurück in den Langen Anger. Über die Max-Jarecki-Straße geht es in den Czernyring und die Eppelheimer Straße. Von dort aus gelangen Autofahrer über die Agnesistraße in den Westen der Bahnstadt. Von Westen kommend führt der Weg zurück über den Langen Anger und die Agnesistraße auf die Eppelheimer Straße.

Radfahrer und Fahrer von E-Scootern dürfen laut Stadtverwaltung durch die Absperrung fahren. Nicht nur im Moment, sondern auch dann, wenn die festen Poller eingebaut sind. "Dann können auch berechtigte Fahrzeuge, die die Poller absenken können - zum Beispiel Feuerwehr, Rettungsdienste und Müllfahrzeuge - passieren", erklärt die Stadtsprecherin. Die Sperrung gilt aber nun dauerhaft für den Auto- und Lastwagenverkehr sowie für Motorroller.

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Die Sperrung des Langen Angers wird von den Bewohnern seit Langem gefordert. Die sogenannte "dauerhafte Netzunterbrechung" ist seit 2017 im Gespräch und wurde im März 2017 im Bezirksbeirat und im April 2017 im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss beraten. "Die Stadt Heidelberg hat beschlossen, dass das Provisorium noch vor Schulbeginn errichtet wird - und nicht die Fertigstellung der Grünen Meile abzuwarten, um zugunsten einer höheren Verkehrssicherheit den Durchgangsverkehr im Stadtteil zu unterbinden und damit auch eine Geschwindigkeitsreduzierung zu erreichen", erklärt die Sprecherin. Eine Ampel oder ein Zebrastreifen hätten diesen Effekt nicht erreicht. Die Grüne Meile, die voraussichtlich Ende 2019 befahrbar sein wird, verbindet dann die Bahnstadt und führt entlang der Straßenbahngleise durch das Viertel.

Weil die Bahnstadt noch nicht "fertig" ist und sich noch weiter verändern wird, kann derzeit noch nicht genau gesagt werden, wie sich die Wegebeziehungen letztlich etablieren werden. "Das wird sich erst zeigen, wenn alle Baustellen beendet und alle Wohnhäuser bezogen sind. Bis dahin können und müssen Verkehrsplanungen aber auch angepasst werden, wie es jetzt mit der dauerhaften Unterbrechung Höhe Gadamerplatz getan wird", erklärt die Stadtsprecherin. Neben der Sperrung wird in den kommenden Wochen und Monaten zum Beispiel ein zusätzlicher Zebrastreifen im Langen Anger eingerichtet. Darüber hinaus wurden und werden an den Einmündungsbereichen aus den Stichstraßen auf der Südseite des Langen Angers Poller und Fahrradanlehnbügel installiert. Diese sollen verhindern, dass dort auf dem Gehweg geparkt wird. Gleichzeitig sollen so die Sichtbeziehungen zwischen Fußgängern und Auto- sowie Lastwagenfahrern verbessert werden.

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