Heidelberger Bluttest-Skandal

Vier Monate Heidelberger Bluttestskandal

Fast wäre das Heidelberger Uniklinikum für einen Früherkennungstest für Brustkrebs berühmt geworden - Sind Zufälle schuld, dass alles anders kam?

28.06.2019 UPDATE: 29.06.2019 06:00 Uhr 5 Minuten, 37 Sekunden

Im RNZ-Interview stellen Annette Grüters-Kieslich (r.) und Irmtraut Gürkan sich Ende April als Opfer dar. Foto: Rothe

Von Klaus Welzel

Heidelberg. Vier Monate Heidelberger Bluttestskandal. Und die Frage aller Fragen bleibt unbeantwortet: Warum? Warum wurde ein Test, von dem die Beteiligten vom Erfinder über den Klinikvorstand bis zu den Vermarktern alle wussten, dass er nicht fertig war, als "Weltsensation" beworben? Diese Frage ist so alt, wie der Skandal selbst. Und die RNZ stellte sie gleich beim ersten Kontakt mit dem Universitätsklinikum.

Es wäre eine Untertreibung, zu schreiben, dass die Antworten darauf unzufriedenstellend sind. Sie fallen vielmehr so dürftig aus, dass schon im April dem Aufsichtsrat des Klinikums der Geduldsfaden riss. Eine unabhängige Kommission wurde zur Aufklärung des Skandals einberufen, ein Krisenmanager eingestellt, der zunächst den Kontakt mit den Medien koordinierte - doch schon nach wenigen Wochen gab auch er auf.

Hintergrund

Die Chronologie des Skandals

Von Sebastian Riemer

Seit über drei Monaten recherchiert die RNZ den Skandal am Uniklinikum. Immer wieder konnten wir neue Details zu der übertriebenen PR-Kampagne, dem fragwürdigen China-Geschäft sowie der

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Die Chronologie des Skandals

Von Sebastian Riemer

Seit über drei Monaten recherchiert die RNZ den Skandal am Uniklinikum. Immer wieder konnten wir neue Details zu der übertriebenen PR-Kampagne, dem fragwürdigen China-Geschäft sowie der Ausbootung des alten Erfinder-Teams aufdecken. Bemerkenswert: Der Vorstand des Uniklinikums hat nicht ein einziges Detail selbst veröffentlicht - sondern stets nur zugegeben, was nach den Recherchen der RNZ nicht mehr zu leugnen war.

21. Februar: Eine Pressemitteilung der Uniklinik und der Firma Heiscreen kündigt den "ersten marktfähigen Bluttest für Brustkrebs" an, der ein "Meilenstein in der Brustkrebsdiagnostik" sei. Nur die "Bild"-Zeitung nimmt den Mund noch voller, sie titelt: "Weltsensation aus Heidelberg". Den Text im Innenteil des Blatts hatten Vorstandsmitglieder des Uniklinikums gegengelesen, wie die RNZ später aufdeckt.

22. Februar: Frauenklinik-Chef Christof Sohn sagt im RNZ-Interview: "Wir sind uns sicher, dass der Test schon Ende dieses Jahres auf dem Markt sein wird." Bereits am Tag nach dem Heiscreen-PR-Coup äußern Wissenschaftler und Medien allerdings Zweifel, ob der Test wirklich etwas taugt.

20. März: Die RNZ startet die Aufklärung der Vorgänge rund um den Brustkrebs-Test. Die Uniklinik verspricht: "Wir nehmen die Kritikpunkte sehr ernst und werden uns intensiv mit der Aufklärung auseinandersetzen." Anfragen der RNZ aber werden ab sofort meist nicht mehr - oder nur nichtssagend - beantwortet.

23. März: Medien bundesweit greifen die RNZ-Recherchen auf. Wissenschaftsministerium und Universität schalten sich ein, fordern Aufklärung und die Einsetzung einer Kommission.

26. März: Die RNZ deckt auf, dass der vorbestrafte Unternehmer Jürgen Harder bei Heiscreen investiert hat, dass eine zweite Firma den Test in China vermarkten soll - und wie das erste Erfinderteam am Uniklinikum ausgebootet wurde. Einen 80-Fragenkatalog der RNZ lässt die Uniklinik unbeantwortet. Stattdessen kündigt die Leitende Ärztliche Direktorin Annette Grüters-Kieslich die Einsetzung einer unabhängigen Kommission ein, die alles aufklären soll.

4. April: Fast der gesamte Uniklinik-Vorstand kommt zum Gespräch bei der RNZ. Es werde "alles lückenlos aufgeklärt", verspricht Grüters-Kieslich, die Kommission beginne nun ihre Arbeit. Die Fragen der RNZ bleiben jedoch unbeantwortet, der Vorstand spielt seine Rolle in der PR-Kampagne weiter herunter. Nur zwei Tage später wird klar: Einzelne Vorstandsmitglieder haben an diesem Tag die Unwahrheit gesagt, was ihr Wissen über die PR-Kampagne und das "Bild"-Interview angeht.

6. April: Die RNZ deckt auf, wie frühzeitig der Vorstand in die unseriöse PR-Kampagne eingeweiht war - und sie sogar befeuerte. Interne E-Mails, die der RNZ vorliegen, zeigen zudem, dass Ex-"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann, ein Freund Jürgen Harders, involviert war. Unterdessen stellt die Klinik "Anzeige gegen Unbekannt in allen rechtlichen Gesichtspunkten".

11. April: Die Mannheimer Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität zieht die Ermittlungen an sich. Zahlreiche Vorwürfe stehen im Raum: Die RNZ entdeckt auffällige Parallelen zwischen dem Forschungsgeschehen zum Bluttest und dem Aktienkurs der chinesischen Pharmafirma, die Partner bei der Vermarktung sein soll. Das legt den Verdacht des Insiderhandels nahe.

18. April: In der Uniklinik tobt ein offener Machtkampf, der bis heute anhält. Zunächst fordert ein Ärztlicher Direktor den Rücktritt dreier Vorstandsmitglieder, später schließen sich weitere an. Andere Ordinarien springen der Führung zur Seite.

20. April: Die 80.000-Euro-Rechnung für die Heiscreen-PR-Kampagne von der Agentur "Deekeling Arndt", die der RNZ vorliegt, zeigt, wie eng das Klinikum über Pressesprecherin Doris Rübsam-Brodkorb eingebunden war. Auch mit Kai Diekmann gab es "enge telefonische Abstimmungen".

28. April: Im RNZ-Interview stellen Grüters-Kieslich und die kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan sich als Opfer dar. Sie seien "lediglich partiell" informiert gewesen und fühlten sich von der Heiscreen GmbH hinters Licht geführt.

8. Mai: Die Heiscreen-Geschäftsführung widerspricht Grüters-Kieslich und Gürkan. Der Vorstand sei in die PR-Aktivitäten eingebunden gewesen. Auch die Recherchen der RNZ zeigen immer deutlicher, wie viel der Vorstand wusste - und wie früh.

20. Mai: Markus Jones wird bis freigestellt - laut Wissenschaftsministerium wegen möglicher "Interessenkonflikte", da er in "vielfacher Weise in die aktuelle Aufklärung der Sachverhalte verwoben" sei. Jones war nicht nur Geschäftsführer der Firma Technology Transfer Heidelberg (TTH), die auch für die Heiscreen-Ausgründung des Klinikums zuständig ist, sondern auch stellvertretender Kaufmännischer Direktor und Klinikjustiziar.

26. Mai: Auch der Rektor der Universität greift durch: Bernhard Eitel kündigt den Dienstleistungsvertrag mit der TTH - und zieht so die Entscheidungsgewalt über Uniklinik-Ausgründungen an sich.

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Zu komplex die Fronten in diesem Macht- und Intrigenspiel, das ja nicht nur den Klinikumsvorstand belastet, sondern auch die Professorenschaft spaltet. Die einen lobten das Engagement der RNZ in Sachen Bluttest-Aufklärung, die anderen polterten, das möge man doch gefälligst unter sich ausmachen. Doch dazu ist es zu spät.

Zu spät, weil längst die Mannheimer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität ermittelt. Sie geht unter anderem dem Verdacht auf Insiderhandel nach. Denn es könnte sein, dass die PR für den untauglichen Test die Aktie einer chinesischen Firma beflügelte, die das Produkt eines fernen Tages für den chinesischen Markt vertreiben soll. Ein Milliardengeschäft. Und Milliarden - oder sagen wir lieber: Millionen - bräuchte man schon, um mit einem Insiderhandel ordentlich Geld zu verdienen.

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Insider? Heidelberger Bluttest? Sehr viel Geld auf dem Konto? Diese Mischung macht den Kreis der Verdächtigen zwar überschaubar. Doch der Ermittlungsaufwand ist groß, um nicht zu sagen: riesig. Die Mannheimer Staatsanwaltschaft vertröstete erst im Wochenrhythmus, jetzt sind es vermutlich Monate. Am Ende könnte es einen oder mehrere Beschuldigte geben oder auch die Aussage: Zufälle gehören zum Leben dazu. Dass ausgerechnet diese Aktie nach oben ausschlug, als es gute Nachrichten bezüglich des Heidelberger Bluttest gab: Wirklich reiner Zufall.

Der Verdacht auf Insiderhandel ist deshalb für alle Beteiligten so unangenehm, weil zuvor zwar der Vorwurf der Dusseligkeit oder der besonderen Ehrenkäsigkeit im Raum stand - aber kein kriminelles Verhalten. Dass der Klinikumsvorstand in Person der Leitenden Ärztlichen Direktorin, Professorin Anette Grüters-Kieslich das umstrittene Interview gelesen hatte, das der Bluttesterfinder, Professor Christof Sohn der "Bild"-Zeitung gegeben hatte, wurde seitens des Klinikums immer als eine Art Fürsorge nach außen dargestellt. In etwa so: Grüters-Kieslich habe das Schlimmste verhindert und übertriebene Formulierungen aus dem Text gestrichen.

Schwieriger wird es dann allerdings bei der Pressemitteilung der Firma Heiscreen und ihrem Hauptinvestor Jürgen Harder. Das Klinikum stellte nicht nur den Briefkopf zur Verfügung, sondern feilte auch noch an dem Text mit. Am Ende soll es sogar der Vorstand gewesen sein, der den aus Investment-Werbeprospekten bekannten Begriff "Meilenstein" in das Papier hineinschrieb. Warum das? Wieso lässt sich die Klinikverwaltung einer Spitzenuniversität auf dieses Spiel ein? Diese Frage stellt man sich auch im Stuttgarter Wissenschaftsministerium, wo die eigens für den Bluttest-Skandal abgestellten Mitarbeiter mittlerweile kaum noch aus den Augen schauen können. Tausende Seiten werden gescannt.

Doch je tiefer man sich in die Materie einarbeitet, desto widersprüchlicher die Aussagen. Ein Beispiel: Als der erste Bluttest unter der ehrgeizigen jungen Forscherin Rongxi Yang 2016 entwickelt wurde, meldete ihr Team eine Trefferquote von knapp 100 Prozent. Die Zahl wirkte offensichtlich so berauschend, dass sich die 100 Prozent sogar im Gründungsvertrag der Firma Heiscreen wiederfinden.

Yangs Projekt wurde zuvor noch in das Exist-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums aufgenommen. 855.000 Euro flossen nach Heidelberg. Die Universität jubelte im August 2016, es gehe darum, "einen hoch zuverlässigen und präzisen diagnostischen Test für die Erkennung von Brustkrebs in einem äußerst frühen Stadium zu entwickeln. Dies wird eine kosteneffiziente und einfache Screeningmethode sein, die nur wenige Tropfen Blut erfordert."

Was nicht gesagt wurde: Yang hatte lediglich das Blut von 151 Frauen untersucht. Ihre Ergebnisse waren - nachdem sie im April 2017 im Streit das Projekt und die Universität verlassen hatte - nicht mehr reproduzierbar. War Yang ein Genie, dem gelang, woran alle anderen scheiterten? Oder gab es vielleicht gar keine so hohe Erfolgsquote?

Heidelberg ist ja nicht der einzige Ort, an dem für einen Früherkennungstest in Sachen Brustkrebs geforscht wird. Noch nirgends wurde ein ähnlicher Durchbruch gemeldet.

Dass der Durchbruch gar keiner war, galt im Sommer 2017 sicherlich als Überraschung für alle Beteiligten. Aber gilt das auch noch im Januar und Februar 2019, als der neuerliche Durchbruch beworben wird? Hat man damals wirklich geglaubt, jetzt sei die quasi nobelpreiswürdige Erfindung gelungen? Oder wussten es nicht Einige besser?

Zwischen diesen beiden Ereignissen ist viel passiert. Durch Vermittlung von Christof Sohn, dem Chef der Universitätsfrauenklinik, kam Investor Harder ins Boot. Es ging darum - so legen es E-Mails nahe, die der RNZ zugespielt wurden -, den Einfluss der Chinesen einzudämmen. Harder, ein Freund Sohns, war als Einziger bereit, viel Geld zu investieren und zugleich auf den chinesischen Markt zu verzichten. Damit war die Bluttestwelt eingeteilt: China den Chinesen, der Rest den Heidelbergern. Nun ist aber Harder kein Greenhorn. Er berief, so erfuhr die RNZ, eine Runde von Deutschlands bekanntesten Laborvertretern ein und fragte: Wie viele Proben benötigt man für einen zuverlässigen Test. Die übereinstimmende Antwort: 5000. Keine 151, sondern das 33-Fache davon. Als nun Christof Sohn zusammen mit seiner Kollegin Sarah Schott am 21. Februar 2019 vor die Weltpresse trat, waren aber allenfalls 2000 Proben genommen worden.

War das der Grund, weshalb die Pressemitteilung und das Interview am Klinikum so viele Gegenleser fanden? Denn wer sich nur ein wenig auskennt - und das muss man mindestens der Vorstandsvorsitzenden Grüters-Kieslich vorhalten - musste wissen: Dieser Test taugt nichts.

Vorgetragen wurden nämlich nur die guten Zahlen, die kritischen fehlten. Das fiel zum Beispiel der Pressesprecherin des Uniklinikums einige Tage vor der Veröffentlichung auf. Sie riet, auch die Falsch-Alarm-Rate zu veröffentlichen. So nennt man den Anteil der Frauen, bei denen der Test den Verdacht auf Brustkrebs anzeigt, obwohl sie gesund sind.

Der Berliner Psychologe, Professor Gerd Gigerenzer erklärte die Pressemitteilung vom 21. Februar bereits zweimal zur "Unstatistik des Monats". Gigerenzer verleiht dieses Negativprädikat gemeinsam mit dem Dortmunder Statistiker Walter Krämer und dem Vize-Chef des Instituts RWI. Alle drei recherchierten, dass die Falschalarmrate bei dem Heidelberger Bluttest 46 Prozent betragen habe - damit würde also knapp die Hälfte aller untersuchten Frauen eine falsche Diagnose erhalten. Seltsam, dass sich an der Eliteuniversität Heidelberg und ihrem Klinikum kein Einziger fand, der sich mit dem Bluttest beschäftigte und auf diesen eklatanten Mangel stieß.

Dennoch wurde nachgefragt und diskutiert: Der Vorstand der Medizinischen Fakultät tagte am 30. Januar 2019, gab der PR-Kampagne seinen Segen. Einer der dabei war, ist sich sicher, dass das Plazet an eine Bedingung geknüpft worden sei: Bevor die große PR-Maschinerie startet, solle der Dekan, Professor Andreas Draguhn, mit dem Kollegen Sohn sprechen, ob die gemeldeten Zahlen wirklich sicher seien. Die Pressestelle des Klinikums teilte dazu der RNZ auf Anfrage mit, im Protokoll finde sich nur der Auftrag an Draguhn, die PR-Kampagne und die Präsentation auf dem Düsseldorfer Gynäkologen-Kongress zu besprechen. Im Wissenschaftsministerium verweist man darauf, Draguhn habe zwar mit Sohn über eine Trefferquote reden sollen - doch dabei sei es um die Zahl von 96 Prozent Treffern bei Eierstockkrebs gegangen. Dazu gebe es eine Mail. Jedenfalls kam es zum Gespräch zwischen Draguhn und Sohn am 6. Februar. Wieder ein Zufall: Vom 6. Februar rührt auch Draguhns Begeisterungsmail ob des "Bild"-Interviews. "Prima, leicht verständlich" und "wissenschaftlich viel präziser, als ich es ,Bild’ zugetraut hätte".

Die Klinikums-Pressestelle merkt an: "Generell geht der Vorstand davon aus, dass die Professoren wissenschaftlich korrekt arbeiten. Eine ,genaue Erläuterung der Inhalte’ im Sinne einer detaillierten Abfrage der wissenschaftlichen Daten und eine Überprüfung der Validität der Daten war im Nachgang an die Fakultätssitzung nicht geplant."

Wäre aber wohl besser gewesen. Zum einen war ja das gesamte Vorgehen von Klinikvorstand und Pressestelle ungewöhnlich: Keine andere Heidelberger Erfindung wurde mit solchem Pomp weltweit hinausposaunt. Da wäre ein unübliches Nachfragen vielleicht doch denkbar gewesen. Zum anderen: Die Zahlen waren nicht nur wichtig, sondern sehr wichtig. Auch weil sich im Heiscreen-Gründungsvortrag exakte Meilensteine befinden: Wird eine bestimmte Trefferquote erreicht, schießt Harder neues Geld nach. Die Quoten lagen aber weit darunter ab dem Sommer 2017. Erst die auf dem Gynäkologenkongress behaupteten 75 Prozent reichten aus.

Doch zuvor, im Dezember 2018, ging den Forschern das Geld aus. Harder durfte wegen der Klausel im Gründungsvertrag nicht zahlen. Das Klinikum aber auch nicht, weil mit Harder ein Privatinvestor dabei war. So sehen es die Drittmittelrichtlinien des Landes vor. Wieder kam Draguhn ins Spiel, der in seiner Funktion als Dekan der Medizinischen Fakultät 300.000 Euro zur Verfügung stellte. Die Pressestelle sagt, damit sei Grundlagenforschung am Bluttest finanziert worden. Nicht nur im Wissenschaftsausschuss des Landtags fragt man sich, wo denn die genaue Trennlinie zwischen einfacher Forschung und Grundlagenforschung liege.

Das Ministerium wird auf RNZ-Anfrage hellhörig: "Grundsätzlich gilt: Mit staatlichen Haushaltsmitteln können keine Drittmittelforschungsprojekte Privater finanziert werden." Man prüfe den Fall "im Detail". Fest steht: Das Geld kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Ein schöner Zufall.