Lebendiger Neckar

Fischkinderstube in Edingen-Neckarhausen war ein Volltreffer

Schutzgebiet mit Attraktionen verband Edingen und Neckarhausen - Improvisationstheater im Grünen Klassenzimmer

16.06.2019 UPDATE: 17.06.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden

Der TV Edingen verband per Bootsshuttle weitere Veranstaltungsorte. Die Turner brachten Besucher von Edingen nach Schwabenheim.

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. "Heut ist der Tag des Stachelschweins", sangen die "Improtöre" am frühen Sonntagnachmittag unter "Sheilas Sonnensegel" in der Fischkinderstube zwischen den Ortsteilen Edingen und Neckarhausen. Das Improvisationstheater mit Probenlokal in Heidelberg sorgte mit seinen beiden Auftritten dafür, dass das steinerne Rund im Grünen Klassenzimmer gut besetzt war mit Zuschauern. Inhaltlich hatte es nicht ganz Recht, denn die selbstverfasste Liedzeile hätte nicht vom "Tag des Stachelschweins", sondern vom "Tag des Lebendigen Neckars" künden müssen. Egal, das Publikum hatte Spaß.

Die "Improtöre" waren ein Beispiel dafür, dass sich dem Aktionstag immer wieder neue Gruppen anschließen, manche, etwa die Landfrauen Neckarhausen oder der Verein Vogelnest, sich hingegen ausklinken. Sei es, dass es an Helfern fehlt oder die älter werdenden Mitglieder die Auf- und Abbauarbeiten nicht mehr bewältigen können.

"An Helfern fehlt es bei uns zum Glück nicht", sagte Anissa Metz, Trainerin beim Karnevalsverein Kummetstolle. Dessen Nachwuchs um Jugendleiterin Alexandra Sattler besetzte erstmals den Platz am Fährkopf in Neckarhausen, den die Landfrauen geräumt hatten. Bei Kaffee und Kuchen nahmen die Gäste Platz, obwohl den Fastnachtern bei ihrer Lebendiger-Neckar-Premiere zunächst der Strom fehlte.

Zum ersten Mal dabei: Die "Improtöre" gaben Vorstellungen in der Fischkinderstube.

Ähnliche Probleme hatten die "Improtöre", wie der Edinger Klaus-Dieter Hilf der RNZ sagte. Daher sei man dankbar, beim Naturschutzbund (Nabu) Anschluss gefunden zu haben. Beim Nabu fanden zudem alle Altersgruppen Beschäftigungsmöglichkeiten: Die Gäste konnten Kleinstlebewesen unterm Mikroskop oder im "Guckglas" bestaunen, die Petition "Rettet die Bienen" unterschreiben, malen, spielen und basteln. Ebenfalls wieder dabei: das Bau- und Umweltamt der Gemeinde mit einem Infostand, Tütchen mit Blühmischungen, Quietsche-Entchen und dem Fischmobil des Landesfischereiverbands.

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Seit ihrer Eröffnung hat sich die Fischkinderstube als Bindeglied zwischen den Ortsteilen bewährt, gerade auch am Aktionstag. "Das ist ein schöner Flecken geworden. Anfangs war ich ja etwas skeptisch", so Familienvater Bohl aus Wieblingen, der mit seinen drei Kindern auf der Strecke zwischen Heimatgemeinde, Edingen-Neckarhausen und Ladenburg unterwegs war.

Familie Bohl aus Wieblingen nahm ein Angebot des Naturschutzbundes an - und untersuchte kleine Lebewesen, die sich normalerweise im Neckar tummeln.

"Schmeiß‘ noch ä paar Kartoffel nei, dann sinn die Karpfe high", intonierten Erich Hoffer und Stips Kraus-Vierling am Bootshaus des TV Edingen den beliebten "Anglerrap". Hier teilten sich Anglerverein und TV Edingen das Besucheraufkommen, das am gestrigen Sonntag zunächst schleppend verlief. Der Aktionstag schreibt jedes Jahr sein eigenes Drehbuch, abhängig vom Wetter, von den Ferien und vom Fußball. Letztes Jahr war es früh rappelvoll auf der Strecke, dafür war nachmittags eher Schluss. Dieses Mal verlief das Ganze umgekehrt. Bei den CDU-Frauen 2000 sorgte ein geänderter Standaufbau für mehr Platz. Ortsvereins-Vorsitzende Barbara Lichter und Gemeinderätin Gabi Kapp waren zufrieden mit dem Zulauf und freuten sich über die Stippvisite des Bundestagsabgeordneten Karl A. Lamers.

Die Fähre zwischen Neckarhausen und Ladenburg stand dieses Mal ausschließlich dem nicht-motorisierten Verkehr zur Verfügung. Dieser war ohnehin stark genug. Fotos: Pilz

Auf der Fähre zwischen Neckarhausen und Ladenburg, die an diesem Tag ausschließlich nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stand, gab’s Live-Musik von Stips und dem "blonden Barden" Sören sowie kostenloses Übersetzen. Am Fährbuckel selbst sauste Jugend-Sozialarbeiter Werner Kaiser zwischen Fähre, dem vom JUZ und dem Förderverein betriebenen Cocktailstand und der kleinen Musikbühne hin und her, weil er auch noch die Kunst- und Kulturinitiative in Personalunion vertrat. "Raphael Autz & Friends" und "Color Jet feat. Helmut Knopf" brachten den Fährkopf in Schwung, der Jugendgemeinderat gab Popcorn und Wassereis aus. Fast schon ein Gesetz: Am frühen Nachmittag vermeldete der Radsportverein den Ausverkauf des Erbseneintopfs aus der Gulaschkanone, genauso wie die Angler den der Backfische.

Die Grünen komplettierten das Angebot in Neckarhausen: mit Frucht-Cocktails, Rindenschiffchen und einem Bastelangebot für Kinder. Wer einen Schlenker gen Schloss machte, wurde belohnt: mit einem Einblick in die Dauerausstellung der "Grafen von Oberndorff" und einer Partie Freiluftschach beim Schachclub Neckarhausen.

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