Tausende strömten am Sonntag ans Flussufer
Flohmarkt, Kunststücke und jede Menge Sportliches

Von Katharina Kausche
Heidelberg. "Ist da etwa jemand reingefallen", fragte eine Passantin auf der Theodor-Heuss-Brücke geschockt. In den Neckar gefallen ist am Sonntag niemand, zumindest nicht unabsichtlich. Wenn, dann nur mit einem eleganten Abgang. Der Kinder- und Jugendzirkus "Peperoni" begeisterte beim "Lebendigen Neckar" in diesem Jahr wieder die Zuschauer mit seinen akrobatischen Nummern unter der Brücke. Und hundert Meter weiter sprangen BMX-Fahrer über eine Rampe ins Wasser. Nicht nur über dem Fluss, auch an Land bot der Aktionstag auf der Neckarwiese einiges.
In Ruhe auf der Wiese picknicken, lesen und dösen? Das konnten sich die Besucher gestern abschminken. Alle paar Meter wurden sie zum Mitmachen aufgefordert. Bei den "Rolling Chocolates" konnten sie Rollstuhl-Basketball ausprobieren, auf dem Airtrack der Kunstturner Saltos üben oder auf der Wiese Lacrosse spielen - auch, wenn sich dabei der ein oder andere Besucher im Vorbeigehen ducken musste und mancher Ball im Neckar landete.

Lotte und Paula (links) spannten ihre ganze Familie für den Flohmarktstand ein. Drei Generationen halfen beim Verkaufen. Danach ging es zum Entenrennen an den Neckar.
Der Heidelberger Segelverein nahm Interessierte mit auf einen Segelschnupperkurs, und das städtische Landschafts- und Forstamt brachte Besucher auf seinem Hubsteiger in die Höhe - für einen Panoramablick auf die Neckarwiese. Angesichts von so viel Aktion und Bewegung gab es auch alle paar Meter Angebote zum "Energie tanken": von der klassischen Bratwurst bis zur malaiisch-indonesischen Spezialität.
Etwas ruhiger ging es in der Uferstraße zu. Hier reihten sich Flohmarkt- an Infostände. An einem der vielen Stände erklärte Klemens Nagel vom Bezirksimkerverein einigen Kindern, wie ein Bienenstock funktioniert und was die Königin von den anderen Bienen unterscheidet. Ein paar Meter weiter informierte der Zoo über seine Tiere und das Techniklabor "Explo".
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Action gab’s nicht nur im Wasser: Ein Gleitschirmflieger schwebte auf der Neckarwiese ein.
Aber auch das Shopping kam nicht zu kurz: Lotte Wombacher und Paula Blum hatten für ihren Flohmarktstand die ganze Familie eingespannt. Drei Generationen hockten gemeinsam auf der großen Picknickdecke, auf der die beiden Schmuck, Magazine und Spiele ausgebreitet hatten. "Wir haben schon viel verkauft", sagte Paula. Für sich selbst hat die 13-Jährige auf dem Flohmarkt aber nichts gefunden. "Es gibt hier nicht so viel für unser Alter."
Nach dem erfolgreichen Flohmarkt ging es für Paula und Lotte noch zum traditionellen Entenrennen an die Theodor-Heuss-Brücke: Hunderte Plastikenten schwammen bis zur Wasserschachtel um die Wette. Der Erlös aus den Rennlizenzen geht auch in diesem Jahr wieder an gemeinnützige Projekte.



