Ehemaliges Bundeswehrdepot "Leinenkugel" baureif
Lagerhallen weichen zentralen Wohnungen – ASB baut dort ab 2019 innovatives Seniorenzentrum

Bürgermeister Markus Günther (r.) und Stadtbauamtsleiter Christian Berlin haben sich vor Ort vom Fortschritt der Baureifmachung überzeugt. Foto: Janek Mayer
Walldürn. (jam) Meterhoch türmen sich derzeit die Schuttberge im ehemaligen Bundeswehrgelände "Leinenkugel". Eine Fachfirma aus Heilbronn reißt dort in der Gregor-Mendel-Straße ausgemusterte Lagerhallen ab, um Platz für eine spätere Wohnbebauung zu schaffen. "Das Gelände eignet sich ideal für eine Wohnbebauung, sämtliche Märkte sind fußläufig zu erreichen", freut sich Bürgermeister Markus Günther.
Im östlichen Teil des 2,4 Hektar großen Areals plant der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg, Region Heilbronn-Franken, ein Zentrum für pflegebedürftige Senioren zu errichten. Mit den Bauarbeiten will die Wohlfahrtsorganisation im Frühjahr 2019 beginnen.

"Die Abbrucharbeiten schreiten gut voran", berichtet Günther bei einem Vororttermin und ergänzt: "Die Arbeiten liegen mehr als im Zeitplan." Für 317.095 Euro hatte die Verwaltung die Baureifmachung des Areals "Leinenkugel" im Juli vergeben. Während im Hintergrund zwei Bagger der Firma "Sanierung im Erd- und Rückbau" (SER) ganze Wände aus ihrer Verankerung reißen und aufschichten, erläutern Günther und der Stadtbauamtsleiter Christian Berlin das weitere Vorgehen auf der Konversionsfläche.
Nachdem die "groben Arbeiten" voraussichtlich bis November abgeschlossen sind, sollen der Zaun entfernt, Tanks aus dem Boden ausgebaut und Bäume gefällt werden. "Die grünen Lagerhallen auf dem Gelände werden dann 2019 abgerissen", gibt Günther bekannt.
"Das Areal läuft in Summe als gemischte Baufläche", erklärt Berlin. Solche Mischgebiete dienen dem Wohnen - Gewerbebetriebe, die das Wohnen nicht wesentlich stören, können sich aber ebenfalls ansiedeln, zum Beispiel Bäcker oder Metzger. Entlang der Gregor-Mendel-Straße setzt Bürgermeister Günther auf Wohnbebauung, was dahinter passiere, sei noch offen. Die Verwaltung erwägt sogar, einen Teil der Lagerhallen als Stauraum - zum Beispiel für das Heimatmuseum - zu benutzen.
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Noch in den 50er Jahren beherbergte das Areal ein Sägewerk und eine Stuhlfabrik, bevor es an die Bundeswehr überging, die dort einen Mobilmachungsstützpunkt unterbrachte. Das Areal wurde 2013 zuletzt militärisch genutzt, anschließend ging es in die Zuständigkeit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über.
2016 entschloss sich die Stadt dann, der BImA das Gelände abzukaufen und Mittel für den Abbruch der Gebäude zu beantragen. "Eine Konversionsfläche mitten in der Stadt, in hervorragender Lage: Da mussten wir zuschlagen", erklärt Günther. Denn: Die Stadt hat einen riesigen Bedarf an Wohnungen.
Eine weitere große Nachfrage - nämlich die nach Wohnraum für pflegebedürftige Senioren - bedient der ASB im östlichen Abschnitt des ehemaligen Depots, wo die Gregor-Mendel-Straße auf die Waldstraße trifft. Als Alternative zu vollstationären Pflegeheimen entstehen dort zweigeschossige Gebäude, in denen zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften für je zwölf Bewohner sowie eine Tagespflege und 16 Wohnungen untergebracht werden.
Die marode Gregor-Mendel-Straße soll erst im Anschluss an die Wohnbebauung saniert werden. Derzeit finden dort Vermessungsarbeiten für den Bauantrag der ASB statt.



