Heidelberg

Die erste Million für "Stadt am Fluss"

Sitzblöcke und Licht sollen am Neckarlauer dauerhaft für Atmosphäre sorgen - Pontons werden noch geprüft - Strand öffnet am Samstag

26.06.2018 UPDATE: 27.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Im Sommer 2017 lockte der Strand am Neckarlauer in der Altstadt. Am Samstag wird er wiedereröffnet. Die Aktion des Vereins "Neckarorte" zeigte das Potenzial auf, das in diesem Uferabschnitt steckt. Daher will die Stadt zur Umgestaltung nun eine Million Euro bereitstellen. Foto: Philipp Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Es ist der einzige Ort in der Altstadt, an dem die Besucher Heidelbergs auf Neckarniveau den Fluss und den Blick auf den gegenüberliegenden Heiligenberg genießen können. Rund 200.000 Passagiere der Weißen Flotte steigen hier jährlich auf die Boote. Und doch ist der Neckarlauer auf Höhe der Stadthalle derzeit eine Holperpiste mit vielen Stolperfallen - und viel zu wenig Sitzmöglichkeiten. Das soll bis zum Sommer 2019 anders werden. Der Bezirksbeirat Altstadt wurde in seiner letzten Sitzung über die Pläne informiert.

Das historische Pflaster wird saniert und ein barrierefreier, zwei Meter breiter Weg aus Neckartäler Natursandstein hergestellt. An den Anlegestellen der Weißen Flotte sollen kleine Plätze entstehen. Geplant sind auch mehrere Sitzblöcke und Sitzbänke aus Sandstein. Ganz so, wie es sie auf der gegenüberliegenden Seite in Höhe des "Heidelberg College" bereits gibt. In die Blöcke werden Leuchten integriert, damit das Areal auch in den Abendstunden genutzt werden kann. Auch Treppen und Handläufe werden erneuert.

Dass der Neckarlauer nun dauerhaft aufgewertet wird, ist dem Verein "Neckarorte" zu verdanken, der dort vergangenen Sommer erstmals einen Strand aufschüttete - und eine Bar aufstellte. Auf einmal wurde deutlich, was an dieser prominenten Stelle in Sachen "Stadt am Fluss" möglich ist. Daher entschied sich die Stadt, dort tätig zu werden, wie Alexander Krohn vom Stadtplanungsamt im Bezirksbeirat berichtete. Rund eine Million Euro werden die Arbeiten - grob geschätzt - in diesem Uferabschnitt kosten. Teilweise werden die Gelder aus dem Budget der Projektgruppe "Öffentlicher Raum" entnommen.

"Die Pläne sind sehr gut gelungen", lobte Bezirksbeirat Franz Bartholomé (Grüne), allerdings könne man den Zugang zum Neckar noch weiter verbessern, etwa durch Pontons. "Die Untersuchungen dazu laufen noch", berichtete Krohn. Eine Studie zur Verbreiterung des Neckarufers durch Pontons sei in Auftrag gegeben.

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Aber nicht bei allen Stadtteilvertretern kamen die Pläne gut an. "Wenn das alles schön beleuchtet wird, wird das nachts Saufpublikum und Insekten anziehen", polterte Gerd Guntermann (GAL). Christine Stahl (SPD) glaubt hingegen, dass bei einer schönen Atmosphäre auch gemäßigteres Publikum angezogen werde und sich die Leute dort "nicht so volllaufen lassen".

Allgemein wünschen sich die Altstädter, dass ihr Stadtteil näher an den Fluss rückt. "Bei der Baustelle neulich haben wir gesehen, dass Heidelberg nicht untergeht, wenn die B 37 mal gesperrt ist", so Bartholomé. Er findet es schade, dass die Autos dieses Jahr nicht - wie eigentlich vorgesehen - für einen Sonntag verbannt werden. Stadtplaner Krohn begründete dies mit dem fehlenden Budget. Ein Fest auf dem Neckarstaden koste die Stadt bis zu 150.000 Euro. Nächstes Jahr wolle man das aber auf jeden Fall wieder anbieten.

Info: Der Neckarstrand öffnet für diese Saison am Samstag, 30. Juni, um 15 Uhr. Bei Sonnenschein ist die Bar unter der Woche ab 17 Uhr, am Wochenende ab 15 Uhr geöffnet - bis Sonnenuntergang.

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