Der Schlamm war das Schlimmste
Bei der Firma Zawatzky mussten die Mitarbeiter putzen – Unwetter hatte Gelände überflutet

So sah es gestern im Meckesheimer Industriegebiet aus: Nachdem das Wasser weg war, war alles mit Matsch bedeckt. Foto: Feuerwehr Meckesheim
Von Anja Hammer
Meckesheim. Wasserschieber statt Schraubenschlüssel, Putzbürste statt Telefonhörer: Die 25 Mitarbeiter des "Mobilcenters Zawatzky" hatten gestern einen etwas anderen Arbeitstag. Für sie war Saubermachen angesagt. Denn das Unwetter am Montagabend hatte die Firma im Meckesheimer Industriegebiet besonders hart getroffen.
"Das Wasser stand kniehoch", berichtet Marketing-Leiter Timo Antes. Gegen 17.30 Uhr waren die Wassermassen von vorne und hinten eingedrungen. Denn der Familienbetrieb, der Fahrzeuge für Menschen mit Behinderungen umbaut, liegt am Rande des Industriegebiets. Direkt hinter dem Firmengelände ist abschüssiges Feld, von dort kam das Wasser, das Werkstatt, Halle und Büros sowie die Straße "Bemannsbruch" überflutete. Und mit dem Wasser kam der Schlamm. Und das war das Schlimmste.
"Das Wasser ist nach und nach von alleine abgelaufen", erzählt Antes. Die acht Mitarbeiter, die am Montag zu der Zeit noch da waren, schoben den Rest hinaus. Bis 23.30 Uhr waren sie zugange. Und am nächsten Morgen ging es für alle weiter. "Unsere größte Befürchtung war, dass der Schlamm festtrocknet", so Antes. "Der ganze Hof und die ganze Halle waren damit bedeckt." Fünf bis zehn Zentimeter hoch stand die braune Pampe - und das auf insgesamt rund 1200 Quadratmetern.
Entsprechend hatte die Belegschaft viel zu tun, als sie am Morgen eintraf. "Alle wussten vorher schon Bescheid", berichtet der Marketingleiter. Mit den besten Schuhen kam keiner an. "Der Großteil hat dann mit Schlauch und Bürste gearbeitet", sagt Antes und kann schon wieder lachen.
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Wenn da nur die Schäden nicht wären: Das Parkett in den Büros im Erdgeschoss ist aufgequollen, der Teppichboden im Hauptbüro vollgesaugt. "Das muss alles raus", stöhnt Antes. "Das kann noch einige Tage dauern."
Zumindest am Nachmittag konnte gestern wieder so etwas wie Alltagsbetrieb einkehren. Nachdem die Feuerwehr da gewesen war und drei Stunden lang den Hof saubergespritzt, den Fahrstuhlschacht und das Stahllager ausgepumpt hatte, konnten sich einige Mitarbeiter wieder an Telefon und Computer an die Arbeit machen.



