Nach dem Starkregen war im Neckar- und Elsenztal Aufräumen angesagt
Die RNZ hörte sich in Meckesheim, Mauer, Bammental, Neckargemünd und Neckarsteinach um

Mit Wasserschlauch und Schaufel befreite die Feuerwehr die Straßen von den Folgen der Unwetter. Foto: FFW Meckesheim
Von Nicolas Lewe und Benjamin Miltner
Region Heidelberg. Die Unwettertage nehmen kein Ende. Am Montagabend und am gestrigen Dienstag erwischte es vor allem das Neckar- und Elsenztal:
> Meckesheim: Er habe die vergangenen drei Tage und Nächte nur wenig geschlafen, berichtete René Faul auf RNZ-Nachfrage. Der Meckesheimer Feuerwehrkommandant war mit seinen Mannen in rund 70 Einsätzen gefordert. Am Dienstag war Aufräumen angesagt. Angefangen habe es bereits am Sonntagabend mit einem heftigen Gewitter im Ortsteil Mönchzell, bei dem mehrere Bäume auf Häuser stürzten und Keller mit Wasser vollliefen. Noch am Montag und Dienstag waren Wassersauger und Tauchpumpen quasi im Dauereinsatz, so Faul. Betroffen war auch der Rathauskeller. Nach Angaben des Kommandanten waren sowohl die Zuzenhäuser- als auch die Schatthäuser Straße überflutet beziehungsweise wegen herunterhängender Äste gesperrt. Beide Straßen wurden gestern Nachmittag wieder freigegeben. Schwerpunkt der Aufräumarbeiten war am Dienstag das Industriegebiet.
> Mauer: Zehn Einsatzorte hielten die 25 Einsatzkräfte der Mauermer Wehr am Montagabend über fast fünf Stunden auf Trab. "Land unter" hieß es auf der L 547 in Richtung Schatthausen, die zeitweise komplett gesperrt war. "Da stand das Wasser über 15 Zentimeter tief, das war zu gefährlich", schilderte Kommandant Tobias Braun auf RNZ-Nachfrage. Der Starkregen verstopfte auch die Einläufe auf der B 45. Im Ort selbst waren - neben einigen Kellern - die Bahnhofstraße sowie die Straße von der Brechklinge überflutet. Dreck und Geröll wurden bis an den Kreisel gespült. "Mit dem Schlamm haben wir diesmal trotzdem Glück gehabt", so Braun.
> Bammental: "Wir sind relativ glimpflich davongekommen." So lautete gestern das Fazit von Timo Winkelbauer. Am Dienstag stellte sich die Lage für den Kommandanten der Bammentaler Wehr ruhig dar. Ganz anders hingegen am Montagabend, als die Kameraden zwischen 17 und 20 Uhr zu zwölf Einsätzen ausrückten. Die Unterführung am Rewe stand unter Wasser, die Reilsheimer Straße war überflutet und vor allem im Bereich Heldenberg hatten mehrere Gullydeckel dem Druck der Wassermassen nicht standgehalten. Spektakulärster Einsatz war Winkelbauer zufolge ein Kaminabbruch im Heldenweg. Der Schornstein sei wohl aufgrund eines Blitzeinschlags abgesprengt worden. "Gebrannt hat es zum Glück nicht", so der Feuerwehrkommandant.
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> Neckargemünd: 28 Unwettereinsätze hatte das rund 55 Personen starke Team aus den vier Feuerwehren, THW und Bauhof am Montagabend bis 22 Uhr absolviert. Das Ende von fünf Stunden Reinigungs-, Aufräum- und Pumparbeiten nahte - ehe nochmals die Alarmglocken läuteten. "Person droht abzustürzen, sitzt auf Baukran", lautete der Notruf, der sich wenig später - zum Glück - als optische Täuschung herausstellte. Gestern früh ging es ab 8 Uhr mit weiteren überfluteten Kellern weiter. "Wasser ist schlimmer als Feuer", sagte Kommandant Dirk Weinmann. "Es fließt in alle Ritzen und verursacht riesige Aufräumarbeiten."
> Neckarsteinach: Vor allem voll gelaufene Keller in der Karl-Schmitt-Straße beschäftigten 32 Männer der Neckarsteinacher Wehr am Montagabend. Laut Kommandant Sven Schmitt stand das Wasser dabei bis zu einem halben Meter tief.
Im Leimener Stadtteil Gauangelloch half die Wehr beim Auspumpen überfüllter Keller, in Gaiberg befreite die Feuerwehr einen Innenhof vom Wasser und die Abflüsse und Rechen von Dreck.



