Fehlen Heidelberg schicke, neue Hotels?
Noch vor Weihnachten soll das Hotel am Czernyring eröffnen

Am östlichen Czernyring entsteht das "Ninety Nine Hotel", bei dem kürzlich Richtfest gefeiert wurde. Foto: Philipp Rothe
Von Timo Teufert
Heidelberg. In Heidelberg entstehen gerade mehrere neue Hotels, vor allem die Bahnstadt bildet dabei einen Schwerpunkt. An der Speyerer Straße hat erst vor Kurzem Heidelbergs größtes Hotel - das "Star Inn" mit 400 Zimmern - eröffnet, in der Carl-Benz-Straße kommt noch ein "Meininger" Low-Budget-Hotel hinzu. Am Czernyring, unweit der Montpellierbrücke, entsteht derzeit ein Haus der neuen Marke "Ninety Nine Hotel" mit 107 Zimmern. Das Heidelberger Haus wird das erste sein, das die Hamburger Centro Gruppe unter der neuen Budget-Marke startet. Weitere Hotels werden gerade in Augsburg, Berlin und Amsterdam errichtet.
Baubeginn für das fünfstöckige Gebäude war im Oktober 2017. "Wir verwenden Fertigteile, deshalb haben wir eine extrem kurze Bauzeit", berichtet Andreas Karolewski von der Baufirma Baresel beim Richtfest, das kürzlich gefeiert wurde. Nur vier Tage habe man deshalb pro Etage gebraucht, auch die Decken werden in Fertigteilen direkt an die Baustelle geliefert. Bauherr des neuen Hotels ist die Firma "Pamera", ihr geschäftsführender Gesellschafter Christoph Zapp rechnet mit einer Fertigstellung im Herbst, die Eröffnung des neuen Hauses soll noch vor Weihnachten stattfinden.
"Als Investor werden wir das Haus langfristig im Bestand halten", erklärt Zapp, der vermögende Familien berät und bundesweit in Gewerbeimmobilien investiert. Für 20 Jahre wurde es an die Centro Gruppe verpachtet, die dort ihr neues Konzept "Ninety Nine" umsetzt: "Ein cooler Platz zum Leben und Schlafen, ein Haus mit ausgefallenem Design, ein Hotel, in dem Geschäftsleute wie Touristen wegen des weltoffenen Ambientes immer wieder gerne übernachten. Und das Ganze auch noch zu attraktiven Preisen", wirbt Centro auf seiner Internetseite. In belebten Innenstadtlagen und an internationalen Verkehrsknotenpunkten soll die neue Design-Budgetmarke etabliert werden.
Zapp sieht keine Gefahr darin, dass die Anzahl der Hotelbetten in der Stadt bis zum Jahr 2020 um rund 3500 ansteigen wird: "Der Heidelberger Markt wird professionalisiert, bislang gibt es ja wenige schicke, neue Hotelkonzepte." Moderne Reisende seien solche Angebote aber gewöhnt. In diese Lücke stoße das "Ninety Nine Hotel", bei dem man sämtliche Hotelleistungen über ein Tablet abrufen kann und das auf soziale Interaktion unter den Gästen setzt. Außerdem würden neue Häuser den Markt beleben, der aus seiner Sicht "unterentwickelt" war. "Für Investoren ist Heidelberg sehr interessant: Viele wollen hier übernachten, aber es gibt nur ein kleines Angebot", sagt Zapp. Deshalb würden sich immer mehr Kettenhotels in der Stadt ansiedeln.



