Der Ausweg war alternativlos
Erleichterung beim Verein "Diakonische Altenhilfe" über jüngste Entwicklung - "Ruhe tut uns gut"

Beim Verein "Diakonische Altenhilfe", Betriebsträger des Pfalzgrafenstifts, ist man erleichtert über die jüngsten Entscheidungen zur Zukunft der Einrichtung. Foto: Jörn Ludwig
Mosbach. (da) Endlich ist der Knoten gelöst, es ist geschafft! Die Erleichterung über die zuletzt sehr positive Entwicklung für das Pfalzgrafenstift in Mosbach war den Mitgliedern der Diakonischen Altenhilfe, die sich zur jüngsten Mitgliederversammlung trafen, deutlich anzumerken. Dekan Folkhard Krall rief in seinem Bericht zur Zukunft des Pflegezentrums die wegweisenden Etappen in Erinnerung. Nach monatelanger Unruhe sorgen nun zwei Entscheidungen für Sicherheit für Bewohner sowie Mitarbeiter im Pfalzgrafenstift.
Zum einen, so Dekan Krall, errichtet die Johannes-Diakonie aus eigener Kraft mit einem 90-Betten-Haus ein Altenpflegezentrum nach den Vorgaben der Landesheimbauverordnung, in dem der Pflegebetrieb des Pfalzgrafenstifts fortgeführt werden wird. Und zum anderen werde der Betriebsübergang von der Diakonischen Altenhilfe auf die Johannes-Diakonie zum 1. Januar 2019 stattfinden, dadurch seien die Arbeitsplätze der Mitarbeiter gesichert, und das bewährte Pflegeteam könne zusammenbleiben.
Durch beide Maßnahmen sei es möglich, dass wie bisher 80 Betten im Pfalzgrafenstift auch über den 1. September 2019 hinaus - bis zur Fertigstellung des Altenpflegezentrums der Johannes-Diakonie - belegt werden können. Für eine entsprechende Erlaubnis habe die Heimaufsicht bereits Unterstützung signalisiert. "Ein nahtloser Übergang vom Pfalzgrafenstift zur Johannes-Diakonie ist damit für Bewohner sowie Mitarbeiter des Stifts möglich." Bis zur Eröffnung des Ersatzneubaus bleibe das Pfalzgrafenstift wie gewohnt eine gute Adresse mitten in der Stadt.
Der Dank von Dekan Krall galt der Johannes-Diakonie und der Stadtverwaltung, "die entscheidend zur Sicherung dieser für Mosbach dringend erforderlichen Pflegeeinrichtung beigetragen haben". Aus eigener Kraft hätte die Diakonische Altenhilfe dies nicht bewältigen können. Mit der Entscheidung zur raschen Umsetzung der Planungen in Eigenregie habe es der Vorstand der Johannes-Diakonie möglich gemacht, dass Mosbach die Blockade durch die Proteste der letzten Monate hinter sich lassen könne.
In allen Diskussionen, so resümierte Krall, habe sich schließlich gezeigt, dass alternative Lösungen für Bewohner sowie Mitarbeiter nicht benannt werden konnten. Den Ausweg aus der Sackgasse, in die die Diskussion geraten war, habe aber auch die Stiftung Hospitalfonds mit dem Gemeinderat und Oberbürgermeister Jann als Stiftungsorgane eröffnet. Die Stiftung Hospitalfonds war bereit, die Themen "Seniorenbetreuung am Standort des Pfalzgrafenstifts" und "Ersatzneubau" zu trennen.
Auch interessant
In der nachfolgenden Diskussion wurde erneut die Frage der Anbindung zwischen dem Gelände der Johannes-Diakonie und der Stadt Mosbach aufgegriffen. Im Gegensatz zu dem häufig vermittelten Eindruck, das Gelände dieser für Mosbach bedeutenden Einrichtung sei "weit draußen", betonten einige Mitglieder, dass es in zurückliegenden Jahrzehnten ein selbstverständliches Miteinander mit den Bewohnern der Johannes-Diakonie gegeben hat. Die Verbindung, die etwa in den Gottesdiensten der Stiftsgemeinde gewachsen ist und noch heute gelebt wird, habe zu einem Gefühl der Zusammengehörigkeit beigetragen.
"Jetzt wird wieder Ruhe einkehren, das tut uns gut" - so brachte Heimleiter Udo Fütterer die Stimmung unter Bewohnern sowie den Mitarbeitern im Pfalzgrafenstift zum Ausdruck. Er freut sich, dass er nun jedem Angehörigen, der um einen Pflegeplatz bittet, für die nächsten Jahre wieder Sicherheit anbieten kann. Wer jetzt in das Pfalzgrafenstift einziehe, müsse keine Angst haben vor monatelangem Lärm und Schmutz durch Bauarbeiten. Und wer bereits im Pfalzgrafenstift wohne, der könne sich nach Fertigstellung das neue Seniorenzentrum anschauen und entscheiden, ob er mit seinem vertrauten Pflegepersonal in das nach aktuellen Standards errichtete Haus umziehen wolle.
Angesichts solch guter Aussichten war es in der Mitgliederversammlung schnell möglich, bei den Neuwahlen die notwendigen sieben Verwaltungsratsmitglieder zu finden. Dabei galt der Dank von Dekan Krall insbesondere auch dem bisherigen Mitglied des Verwaltungsrats Helmut Gramlich, der sich nicht erneut zur Wahl stellen wollte. Als stellvertretender Vorsitzender hatte er über Jahrzehnte dazu beigetragen, die wirtschaftliche Entwicklung des Pfalzgrafenstifts sicher zu gestalten.



