Mauer: Nach dem Bürgerbus soll jetzt auch der "Express" fahren
"Bürgernetzwerk Mauer - Hand in Hand für das gute Zusammenleben" blickt auf neue Projekte: Der "Mauer Express" und die "Mauer-App"

Dienstagvormittags bringt der Bürgerrufbus Fahrgäste zum Einkaufen oder zum Arzt. Das Angebot soll ausgeweitet werden. Foto: Trilsbach
Von Jutta Trilsbach
Mauer. Es war 2007, als die Elsenztalgemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Jörg Albrecht ein ganz neues Projekt mit viel Engagement der Bürger umsetzte: die Zukunftswerkstatt. Mauer war damit eine Vorzeigegemeinde im Kreis und wurde vom Land Baden-Württemberg zuerst als "Familienfreundliche Kommune" und nach erfolgreichem Audit als "Familiengerechte Kommune" ausgezeichnet. Dieser Weg geht weiter.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung begrüßte Bürgermeister John Ehret den stellvertretenden Leiter der FamilienForschung Baden-Württemberg, Jens Ridderbusch, der die Leitung des Kompetenzzentrums Familienfreundliche Kommune innehat. Ridderbusch präsentierte den jetzigen Sachstand unter dem Titel "Mauer bewegt sich weiter - Gemeinsam die Zukunft gestalten". Er ging dabei auf die Ergebnisse der Zusammenkunft der Arbeitsgruppe im vergangenen Oktober ein, die mit guter Bürgerbeteiligung stattfand. In dieser Sitzung wurde dann eine "Zukunftsreise" mit gemeinsamen Zielvorstellungen in vier Handlungsfeldern unternommen: Alltag, Freizeit, Jugend und Mobil in Mauer.
So hat man das "Bürgernetzwerk Mauer - Hand in Hand für das gute Zusammenleben" in den Blick genommen. Das Bürgernetzwerk versteht sich als offener Zusammenschluss interessierter Bürger, erklärte Riddersbusch. Es sei mit Gemeinde, Kirchen und Vereinen gemeinsam aktiv. Empfehlenswert sei es, für die Koordination des Bürgernetzwerkes einen Ehrenamtskoordinator zu beauftragen, der zuverlässiger Ansprechpartner ist.
Erstes Projekt, das bereits in der Gemeinde im Bürgernetzwerk umgesetzt wird, ist der Bürgerrufbus, der jeweils dienstagvormittags nach Anmeldung Fahrgäste jeden Alters von zu Hause abholt und zum Arzt oder zum Einkaufen fährt. Riddersbusch empfahl hierzu, in Zusammenarbeit mit der Vogt Autovermietung und der Arbeitsgruppe "Mobil in Mauer" das Angebot auszuweiten. Gedacht ist an ein neues Mitfahrangebot "Mauer Express", bei der sich Autofahrer registrieren lassen können und spontan Leute, die mit einer speziellen Stofftasche in der Hand dies signalisieren, für eine Strecke mitnehmen. In einer Infoveranstaltung am 1. Oktober diesen Jahres soll das Projekt offiziell vorgestellt werden. Heike Kramer (CDU) zeigte in der Runde diese bunte Stofftasche, die in einigen Gemeinden bereits erprobt wird. Der Experte riet zu einer Fahrgast- und Bürgerbefragung, um konkret werden zu können.
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Gemeinsame Unternehmungen zwischen Jung und Alt sind ebenso Thema in der Zukunftswerkstatt. Die Jugend wünscht sich eine Wiederbelegung des Jugend-Cafés und eine "Mauer-App" sowie einen Ehrenamtspass, um ehrenamtliche Tätigkeiten für spätere Bewerbungen zu dokumentieren. Begonnen wurde auch schon mit dem Spieleabend für Jung und Alt der Akademie für Ältere. Jetzt müsse nur noch ordentlich die Werbetrommel für das Bürgernetzwerk gerührt werden, so Riddersbusch. Seine Empfehlungen zur weiteren Gestaltung der Zukunft in Mauer nahm der Gemeinderat mit Interesse zur Kenntnis.