Dielheim sucht Ehrenamtliche für Bürgerbus

Drei verschiedene Modelle im Gemeinderat vorgestellt - Vereinsgründung wird angestrebt - Markus Wodopia (SPD): "Wir brauchen ein festes Konzept, um das Ganze zu starten"

10.06.2016 UPDATE: 11.06.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

In Plankstadt wird bereits ein Bürgerbus eingesetzt. Foto: Lenhardt

Dielheim. (rö) Hauptamtsleiter Manfred Heinisch stellte dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung mögliche Modelle für die Einrichtung eines Bürgerbusses vor. Darüber fiel zwar noch keine Entscheidung, das Gremium beauftragte aber (bei einer Gegenstimme von Heino Freund, CDU) die Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit für die Idee zu betreiben. Ziel ist die Gründung eines Vereins, der das Projekt vorantreibt und Träger des Bürgerbusses wird.

Heinisch lieferte dem Gemeinderat Informationen zu drei verschiedenen Modellen. Der "soziale Bürgerfahrdienst" sorgt für eine Tür-zu-Tür-Beförderung und wendet sich bevorzugt an Mobilitätseingeschränkte. Das "Bürgerrufauto" ist ein Pkw, der Sammelfahrten ohne feste Haltestellen durchführt. Beim "Bürgerbus" schließlich handelt es sich um einen Kleinbus, der in einer Art Linienbetrieb feste Haltestellen ansteuert. "Wir dürfen uns nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Buslinien setzen", sagte Heinisch. Außerdem funktioniere ein Bürgerbus nur, wenn es möglichst viele ehrenamtliche Fahrer gebe. "Deshalb sollten wir versuchen, einen Verein zu gründen, der sich, unterstützt von uns, um die weitere Organisation kümmert", so Heinisch.

Klaus Eberle erklärte für die CDU, es gebe eine "breite Meinungsvielfalt in der Fraktion". Die Mehrheit sei dafür, das Thema auf breiter Basis voranzutreiben, aber noch ohne sich bereits auf eins der drei Modelle festzulegen. Dann könne man sehen, wie es um das Interesse an einer Vereinsgründung bestellt sei. "Wir sind dafür, eine feste Taktung zu machen", sprach sich Ute Sendner (Bürgerinnen) für das Modell "Bürgerbus" aus. Dafür solle man die Vereinsgründung und die Fahrer-Werbung vorantreiben. "Wir brauchen ein festes Konzept, um das Ganze zu starten", erklärte Markus Wodopia (SPD). Der Trägerverein solle von der Gemeinde so gut wie möglich unterstützt werden. Ergänzend regte er an, Fahrten zur S-Bahn in Meckesheim am Morgen und am späten Nachmittag "mit ins Auge zu fassen".

Josef Blum (SPD) erkundigte sich, ob die Fahrer "eine gewisse Vergütung" erhalten. "Mir ist kein Verein bekannt, der eine Vergütung bezahlt", sagte Heinisch. Ernst Hofstetter sah eine "super Idee", allerdings fehle ihm beim Bürgerbus-Modell die Möglichkeit, dass behinderte Personen direkt zu Hause abgeholt werden. Er habe sich vorgestellt, "dass man auch diesen Bürgern hilft", sagte Hofstetter. Heino Freund monierte die Kosten: Um den Bürgerbus barrierefrei zu gestalten, müsse man laut der Vorlage 95 000 Euro in die Hand nehmen, auch abzüglich der Zuschüsse - das Land gewährt maximal 22 500 Euro - blieben über 70 000 Euro Anschaffungskosten. Die Idee sei gut, so Freund, aber er zweifle daran, dass das Konzept für Dielheim die richtige Lösung biete. "Ich würde das Geld lieber anders investieren", sagte er.

Tanja Freudensprung (CDU) sah "eine Bereicherung für Dielheim und die Ortsteile", Harald Seib (CDU) wollte noch keine Festlegung auf einen Linienbetrieb und Oliver Klempa (CDU) forderte, "den Versuch zu starten", um zu sehen, ob sich überhaupt genügend interessierte Personen melden. "Erst müssen wir wissen, ob es angenommen wird", stellte auch Gustav Trump (CDU) fest.

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