Eltern fordern anderen Übergangs-Schulhof während Baustelle
Wunsch nach Sperrung und Nutzung der Rathausstraße: Insgesamt wurden 150 Unterschriften zum Protest gegen die aktuelle Situation gesammelt.

Leimen. (lesa) Der Hof der Leimener Turmschule erregt weiter die Gemüter. Der Pausenhof ist aktuell eine Baustelle, weil er eine Schlüsselrolle beim Großprojekt "Treffpunkt Leimen" spielt. Daher ist die Fläche von den rund 500 Schülern nicht nutzbar. Sie spielen bekanntlich nun am Elisabeth-Ding-Kindergarten und am Neuen Rathaus.
Wenn es nach Teilen der Elternschaft geht, aber nicht dauerhaft, wie eine Unterschriftenliste belegt, die über 150 Eltern unterzeichnet haben. Deren Titel: "Wir wenden uns an die Stadt Leimen, weil die Schulhofsituation nicht so bleiben kann."
Diese soll in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag der Stadtverwaltung übergeben werden. Zudem hat sich ein Arbeitskreis aus Eltern gebildet, der sich mit einem Arbeitspapier an die Stadt gewendet hat.
> Die Kritik: "Die Erwachsenen haben bei der Planung leider nicht an die Kinder und ihre Lehrer gedacht", sagen Gaby Schlenker, Monika Wiedemann und Miriam Disdorn, die unter anderem für das Arbeitspapier verantwortlich zeichneten. Aus ihrer Sicht tragen die Schüler die "Hauptlast" am "Treffpunkt Leimen", sind ihres Schulhofs beraubt und Baulärm ausgesetzt.
Der gegenwärtige Interimsschulhof sei "maximal wenige Monate vertretbar", keineswegs für die gesamte Baustellendauer. Der Übergangsschulhof am Rathaus biete weniger als die Hälfte des eigentlichen Pausenhofs, obwohl diesen drei Viertel der Schülerschaft nutzen. Durch den Fußmarsch dorthin verlören die Schüler täglich rund sieben der 20 Minuten Hofpause. Die Fläche sei verwinkelt, eingeengt und "zum Toben ungeeignet".
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Im Innenhof des Rathauses, wo eine "Chill-Out-Area" eingerichtet ist, dürfe nicht gerannt und laut gespielt werden. Für Kinder, die das Bedürfnis nach Ruhe haben, sei der enge und laute Innenhof aber ungeeignet, zudem fehlten Spielgeräte. Auch sehen die Eltern eine Gefahr in den Kurzzeitparkplätzen vorm Alten Rathaus. Diese leiteten den Verkehr in den Pausenweg der Schüler.
> Die Vorschläge: Weil sie nicht nur "motzen, sondern auch konstruktiv" sein wollen, haben die Eltern Ideen. Sie fordern etwa Fahrbahnmarkierungen über die Rathausstraße und deren Sperrung sowie die der Turmgasse zwischen 7 und 14 Uhr. Im Falle einer Bauverzögerung stellen sie sich den Planungsbereich des Stadthauses" sowie den Restparkplatz bis zum Gasthaus Krone als zusätzlichen Schulhof vor – überdies den Rückbau des alten Schulhofs. Die Stadt müsse zudem "ausreichend Personal zur Beaufsichtigung der Kinder auf dem Weg und in den Ausweichflächen zur Verfügung stellen".
> Die Alternative: Die Eltern haben zudem ein Konzept für einen alternativen Übergangsschulhof ausgearbeitet. Dieser belegt eine dann zu sperrende Rathausstraße samt Teilen des Platzes vorm Alten Rathaus sowie des Mauritiusplatzes. Zudem wünschen sich die Eltern den Kirchhof als Ruhezone. Alternativ könne der Innenhof des Neuen Rathauses in diesem Konzept tatsächlich als Ruhezone genutzt werden, da auf dieser Fläche augenscheinlich Platz zum Toben für die Kinder sei.
> Die Stadt: "Wir sind immer, wenn es möglich, ist an guten Lösungen interessiert", betont Stadtsprecher Michael Ullrich. Die Stadt wolle die Impulse prüfen und – sofern realisierbar – umsetzen. "Wir haben immer gesagt, dass das nicht in Stein gemeißelt ist", so Ullrich, der darauf verweist, dass etwa getestet werden soll, ob eine lange statt zweier kurzer Hofpausen Besserung bringt. "Wir wollen auch, dass die Kinder eine schöne Pause haben."